Mit der Swiss Real Coin wollte ein Schweizer Unternehmen den hiesigen Immobilienmarkt revolutionieren. Regulatorische Hürden und der «Krypto-Winter» vereitelten diesen Plan.
Als sich Crypto Real Estate Anfang 2018 erstmals vorstellte, hallte die Krypto-Hausse noch nach, in der Schweiz herrschte Aufbruchstimmung, wie auch finews.ch damals berichtete. Doch noch vor dem geplanten Initial Coin Offering kippte die Stimmung, es begann der sogenannte Krypto-Winter.
Darüber hinaus blieb bei Crypto Real Estate das erhoffte grüne Licht von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) aus, was die Firma zum Umschwenken auf ein alternatives Geschäftsmodell zwang. Nun haben sich die verbliebenen Aktionäre entschieden, das Unternehmen ganz zu schliessen, wie Gründerin Brigitte Luginbühl (Bild unten) am Freitag gegenüber finews.ch sagte.
Wechsel nach Hamburg
«Wir haben uns entschieden, Crypto Real Estate nicht weiterzuführen. Ein grosser Teil der Aktionäre wendet sich anderen Themen zu», sagte die Immobilien-Expertin. «Die Entwicklung war einfach zu langsam. Vielleicht waren wir mit unserer Idee auch etwas zu früh.»
Das Geld der ursprünglichen Krypto-Investoren habe die Firma längst zurückgezahlt, hielt sie fest. Diejenigen ihrer Mitstreiter, welche weiterhin an einem Immoblien-Token arbeiten wollen, könnten zur Hamburger Firma Fundament Group wechseln, welche in Deutschland mit dem Segen des Regulators das erste solche Produkt anbietet.
Cowboy-Markt
Luginbühl selbst will sich etwas anderem zuwenden, wie sie sagte. Von der Krypto-Branche und ihren Heilsversprechen scheint sie vorerst genug zu haben.
«Es hat sich zwar stark entwickelt, ist aber immer noch ein bisschen ein Cowboy-Markt», sagt sie darüber. «Ich freue mich auf ein nächstes Projekt, wo der Markt reif ist.»