4. Raiffeisen – noch nicht aus dem Schneider

Vincenz 510

Ende 2017 hatte es noch danach ausgesehen, als käme Pierin Vincenz (Bild oben) bezüglich der heiklen Firmendeals bei Raiffeisen und der Zahlungs-Spezialistin Aduno mit einem blauen Auge davon. Doch 2018 eskalierte die Affäre. Der Ex-CEO von Raiffeisen musste zeitweilig in Untersuchungshaft und die bestehende Führung der St. Galler Zentrale der Genossenschaftsbank wurde zu guten Teilen weggefegt.

2019 sind die Genossenschaftsbanken nicht aus dem Schneider. Noch immer ist nicht klar, ob die Zürcher Staatsanwaltschaft Vincenz anklagt; im ersten Quartal will Raiffeisen Schweiz darüber diskutieren, wie viel mehr Mitsprache die Mitgliederinstitute künftig erhalten und ob die Zentrale künftig in eine Aktiengesellschaft überzuführen sei.

5. GAM – über den Berg oder über den Ladentisch

Ex-Chef Alexander Friedman wollte mit Entlassungen noch bis 2019 zuwarten. Vergangenen November musste er jedoch den Hut nehmen, und sein Nachfolger beim angeschlagenen Schweizer Fondshaus fackelte nicht lange, wie auch finews.ch berichtete. Tage später folgte eine massive Gewinnwarnung für 2018, welche den Kurs der GAM-Aktie nochmals stürzen liess. Weitere schmerzhafte Schritte sind wohl nötig, um GAM wieder flott zu kriegen – und sei es nur für den späteren Verkauf, wie in der Branche spekuliert wird.

6. Befreiungsschlag für die Postfinance

Das Tiefzinsumfeld und die Strafzinsen der SNB haben das Geschäftsmodell der Postfinance 2018 schwer in Bedrängnis gebracht. Vergangenen September eilte der Bundesrat der Staatsbank überraschend zu Hilfe. Die Regierung hat eine Teilrevision des Postorganisationsgesetzes vorgeschlagen, damit das Institut neu selber Hypotheken vergeben kann. Angedacht ist dabei auch die Privatisierung und ein möglicher Teilverkauf an der Börse.

Aufgrund der Geschäftslage der Postbank darf damit gerechnet werden, dass die Vernehmlassung zur Gesetzesrevision rasch ins Rennen geschickt wird; ebenfalls ist zu erwarten, dass sich die Lobby der Inlandbanken im Bundesparlament gegen diese neue Konkurrenz stellt.