Die belgische Finanzgruppe Degroof Petercam hat vor allem im Schweizer Private Banking Gewicht. Frédéric Guibaud, Leiter im institutionellen Asset Management, spricht mit finews.ch-TV über die Chancen eines Nischenplayers.
«Die drei Gründerfamilien von Degroof Petercam sind noch immer die grössten Aktionäre der Bank. Das kommt in der Schweiz gut an», sagt Frédéric Guibaud im Interview mit finews.ch-TV. Mit Degroof Petercam entstand 2016 nach der Fusion der beiden Institute die grösste unabhängige Finanzgruppe Belgiens.
In der Schweiz hat vor allem Petercam einen Namen. Die 1871 gegründete Privatbank fasste 1967 in Genf Fuss. Mit rund 21 Milliarden Euro an verwalteten Vermögen ist sie eine mittelgrosse Auslandsbank.
Unbelasteter Neustart
Im Asset Management mit Grosskunden muss sich die Gruppe in der Schweiz noch beweisen. Guibaud leitet das institutionelle Geschäft.
«Nach dem Zusammenschluss sind wir in der Schweiz neu gestartet, was ganz gut funktioniert, weil wir unbelastet sind», so Guibaud.
Er räumt allerdings ein, dass er hier auf einen schwierigen Markt trifft. «Es herrscht Anlagenotstand», konstatiert er. Insbesondere Anleger mit Verbindlichkeiten in Franken seien wegen der Tiefstzinsen mit hohen Herausforderungen konfrontiert.
Anlagenotstand treibt Investoren in passive Investments
«Darum gehen auch viele in passive Strategien», sagt er. Degroof Petercam bietet auch passive Indexfonds an, doch liegt der Fokus auf Anlagenischen wie dem europäischen High-Yield-Fonds oder dem europäischen Immobilienaktienfonds.
Auch bezüglich Wachstumsmöglichkeiten sei die Schweiz ein eher schwieriges Umfeld, doch habe sich Degroof Petercam sowohl im Private Banking wie auch im Asset Management gut geschlagen. «Aber man darf sich keine Illusionen machen, die Branche schrumpft», hält Guibaud fest.