Seit dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA haussieren die Börsen. Die Schweizer Vermögensverwalter erwarten auch in den kommenden drei Monaten eine sehr gute Stimmung an den Finanzmärkten.

Der Wahlsieg von Donald Trump in den USA sowie die erste Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank (Federal Reserve, Fed) haben die Aktienmärkte in den vergangenen Wochen beflügelt. Obschon sich nun auch skeptische Stimmen hörbar machen, geht das Gros der Schweizer Vermögensverwalter auch in den kommenden drei Monaten von mehrheitlich steigenden Kursen aus. Entsprechend erhalten Aktien in den Musterportefeuilles eine deutlich höhere Gewichtung.

Dies geht aus dem neusten Aquila Vermögensverwalter Index (AVI) hervor, den die Schweizer Aquila-Gruppe alle drei Monate in Zusammenarbeit mit finews.ch publiziert. Der Index fasst verschiedene Prognosen von unabhängigen Vermögensverwaltern in der Schweiz zusammen. An der jüngsten Umfrage beteiligten sich 122 Personen.

Angesichts der neuen Ausgangslage rechnen mittlerweile gut zwei Drittel oder 68 Prozent der befragten Vermögensverwalter mit weiter steigenden Kursen im Swiss Market Index (SMI). Ende September waren es erst 47 Prozent gewesen (vgl. nachfolgende Grafik).

SMI 500

Die Aufbruchstimmung offenbart sich auch in Europa, wo 63 Prozent (Vorquartal: 39 Prozent) der Umfrageteilnehmer höhere Kurse im EuroStoxx50 erwarten. Beim S&P500 in den USA gehen inzwischen 56 Prozent (Vorquartal: 38 Prozent) der Befragten von höheren Kursen aus.

Deutliche Veränderungen

Mit Blick auf die Zinsentwicklung gehen mittlerweile 82 Prozent der Befragten (Vorquartal: 45 Prozent) von steigenden Zinsen bei den 10-jährigen US-Staatsanleihen aus.

Demgegenüber fallen die Prognosen für Deutschland uneinheitlich aus: 7 Prozent der Umfrageteilnehmer (Vorquartal: 26 Prozent) gehen von tieferen Zinsen bei den 10-jährigen Staatsobligationen aus, während 22 Prozent der Befragten (Vorquartal: 16 Prozent) eine Zinserhöhung in den nächsten drei Monaten erwarten. Klar ist einzig, dass 71 Prozent der Vermögensverwalter von einer unveränderten Zinssituation ausgehen, während es vor drei Monaten 58 Prozent gewesen waren.

In der Tendenz höhere Zinsen

In der Schweiz gehen jetzt 68 Prozent der Befragten (Vorquartal: 62 Prozent) von gleichbleibenden Zinsen aus. Der Anteil jener Vermögensverwalter, die tiefere Zinsen erwarten, ist auf 11 Prozent (Vorquartal: 22 Prozent) gesunken. Dabei deutet die Tendenz eher auf steigende Zinsen hin (vgl. nachfolgende Grafik).

Zinsen 500

Stabiler Euro zum Franken

Bei den Währungen geht eine klare Mehrheit von 63 Prozent der befragten Vermögensverwalter (Vorquartal: 60 Prozent) von einem nunmehr stabilen Euro gegenüber dem Franken aus. Im Vergleich zum Dollar dürfte sich die europäische Einheitswährung deutlich abschwächen, während das Verhältnis Dollar/Franken eher auf eine Aufwertung des «Greenback» hindeutet (vgl. nachfolgende Grafik).

Dollar Franken 500

Mehr Aktien in den Portfolios

Aufgrund der eingangs beschriebenen Rahmenbedingungen haben viele unabhängige Vermögensverwalter ihre Portefeuilles nun verstärkt auf Aktien ausgerichtet. Das äussert sich vor allem darin, dass sie ihre Quoten in Obligationen (Bonds) deutlich reduziert haben.

Asset Allocation 500

Konkret präsentiert sich die Zusammensetzung wie folgt: Der Anteil an Aktien beträgt nun 45 Prozent (Vorquartal: 40 Prozent), derjenige der Obligationen 25 Prozent (Vorquartal: 30 Prozent), während die Liquidität 16 Prozent (Vorquartal: 15 Prozent) ausmacht.

Alternative Anlagen liegen unverändert bei 10 Prozent, während der Anteil an Gold und anderen Edelmetallen 5 Prozent beträgt, wie der AVI-Umfrage weiter zu entnehmen ist (vgl. obige Grafik).

Ein Blick in die nahe Zukunft

Bis in drei Monaten rechnen die unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz mit einem SMI von 8'250 (Vorquartal: 8'100), einem stabilisierten Goldpreis um die 1'350 Dollar die Unze (Vorquartal: 1'390 Dollar), einer Parität beim Währungspaar Dollar/Franken (unverändert) sowie mit einem Wechselkurs von 1.09 Franken je Euro (Vorquartal: 1.10 Franken).

• Der nächste AVI erscheint Anfang April 2017.