Die «Kleinen» in der Finanzbranche gehen in die Offensive. Sie haben einen Verein gegründet, der die Interessen des hiesigen Finanzplatzes besser vertreten soll.
«Wir dürfen nicht alles kaputt machen. Es geht um Tausende von Arbeitsplätzen.» Das sagte Arthur Loepfe, ehemaliger CVP-Nationalrat und Finanzspezialist, gegenüber der Zeitung «Schweiz am Sonntag».
Loepfe ist Präsident des neu gegründeten Vereins «alliancefinance». Zweck der Vereinigung ist «die Stärkung der Rechtssicherheit, der Stabilität und der Attraktivität des Finanz- und Wirtschaftsplatzes Schweiz», wie es in Artikel 1 der Statuten heisst.
Aus Besorgnis
Es sind unabhängige Vermögensverwalter, Finanzdienstleister, Treuhänder, Rechtsanwälte und Branchenorganisationen, die sich zur «alliancefinance» zusammengeschlossen haben. Aus Besorgnis darüber, dass «die Politik der Schweiz gegenüber des Finanzplatzes inzwischen einseitig auf Regulierung ausgerichtet ist», wie es Loepfe formuliert.
Die Schweiz sei in Sachen Regulierungen gar «zur Musterschülerin» geworden, schiesse «weit über das Ziel hinaus». Das überfordere die kleineren und mittleren Unternehmen des Finanzplatzes Schweiz. «Das Pendel schlägt völlig in die falsche Richtung aus», sagt Loepfe. «Wir dürfen nicht alles kaputt machen.»
Prominenter Vorstand
Der «alliancefinance» gehören Leute an wie Vermögensverwalter Jacques Bally (Bally Capital Advisors), Hans Geiger, ehemaliger Professor am Institut für schweizerisches Bankwesen der Universität Zürich, Unternehmer Martin Janssen, Aquila-Gründer Max Cotting, Fürsprecher Patrik Kneubühl (Direktor der Treuhand Suisse), Vermögensverwalter Rolf Jud (Jud & Partner Vermögensverwaltungs) und Hans G. Syz, Verwaltungsratspräsident der Privatbank Maerki Baumann.