Wussten Sie, dass in der Schweiz jeden Tag 7 neue Finanzdienstleister entstehen? Die meisten können sich sogar im Markt durchsetzen.
Man muss die Schweiz ja nicht gleich zum Silicon Valley der Finanzwelt küren, aber bei der eher gedämpften Grundstimmung muss es mal gesagt sein: Es wird auch viel gewagt in der Branche. Denn es gibt eine sehr lebendige Startup-Szene im Land (um den modischen Begriff zu verwenden).
In der Schweizer Finanzbranche werden pro Jahr etwa gleich viele Unternehmen lanciert wie im IT-Bereich – und nur etwa ein Drittel weniger als im Detailhandel; ein Segment, in dem bekanntlich gern und rasch neue Läden öffnen und schliessen.
Konkret: Im letzten Jahr entstanden fast 2'000 neue Unternehmen zur «Erbringung von Finanzdienstleistungen» – eine Quote, die auch jener der Vorjahre ähnelt. Dies zeigen Daten, die Orell Füssli Wirtschaftsinformationen OFWI erarbeitet hat (siehe Grafiken).
An einem durchschnittlichen Wochentag werden also mehr als 7 neue Finanzfirmen gestartet.
Auf sieben Gründungen ein Konkurs
Bemerkenswert ist dabei, dass die Konkurse drastisch seltener blieben – und zwar durchwegs. Im letzten Jahr waren es beispielsweise gut 300, oder anders: Die Schliessungen im Finanzbereich machen gerade mal 15 Prozent der Gründungen aus.
Natürlich wird das Bild von vielen Papiergründungen verfälscht; es beginnt schon damit, dass manch ein Finanzprodukt rechtlich als Unternehmen definiert wird. Auch gibt es bekanntlich Neugründungen, die eher ein Anzeichen von Not als von Dynamik sind – erfasst im Klischeebild vom entlassenen Private Banker, der sich als unabhängiger Vermögensverwalter versuchen muss.
In ihrer Menge lassen die Zahlen jedoch ahnen, dass auf dem Schweizer Finanzplatz immer wieder viel Mut zum Aufbruch entsteht.
«Erbringung von Finanzdienstleistungen»: Neugründungen und Konkurse 2013
Neugründungen und Konkurse 2012:
Neugründungen und Konkurse 2011: