SocGen-Ökonom Michael Haigh, der im April den Preisrutsch prophezeite, erwartet für Gold erneut Kursstürze im zweistelligen Prozentbereich.
Im April dieses Jahres berechnete Michael Haigh, Head of Commodities Research bei Société-Générale (SocGen), bis Ende des Jahres einen 15-prozentigen Kurssturz im Goldmarkt.
Mit seiner Prognose auf der Basis eines mathematischen Modells traf er voll ins Schwarze: Die Investoren sind seitdem aus dem Gold regelrecht geflüchtet. Seit April hat das gelbe Edelmetall rund 270 Dollar respektive 15 Prozent an Wert eingebüsst.
Neue düstere Prognose
Nun soll es laut seinen Berechnungen noch schlimmer kommen, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet. Sein «Principle Component Analysis Model», das 27 Indikatoren umfasst, spuckt erneut eine düstere Prognose für den Goldpreis aus: Für das 4. Quartal 2013 rechnet Haigh mit einem Preis von 1'200 Dollar je Unze, für 2014 mit einem durchschnittlichen Goldpreis von 1'150 Dollar je Unze.
Wenn seine Prognose erneut eintrifft, wäre das noch einmal ein Kurssturz von rund 12 Prozent, gerechnet vom aktuellen Goldpreis. Derzeit notiert die Unze bei knapp 1'305 Dollar, während der Preis im April noch bei knapp 1'600 Dollar je Unze notierte.
Makroumfeld spielt eine Rolle
Faktoren, wie etwa ein stärkerer US-Dollar oder steigende Realzinsen, die zu Beginn des Jahres noch wichtig für die Entwicklung des Goldpreises waren, sind laut Bericht für die Goldinvestoren seit März weitgehend unbedeutend geworden.
Obwohl Rohstoff-Analysten laut Haigh den Fokus wieder vermehrt auf die Angebots- und Nachfragenkurven im Goldmarkt legen, würden makroökonomische Faktoren für Preisprognosen aber nicht einfach so von der Bildfläche verschwinden.
«Fundamentaldaten kehren zurück als Erklärungsansätze für die Preisbewegungen der Rohstoffmärkte», sagte Haigh. «Aber wir befinden uns in einem Umfeld, indem wir nie mehr unabhängig vom gesamten Makroumfeld sind.»