Einiges deutet darauf hin, dass der Besitz von Gold weltweit stärker reguliert werden könnte, wie der Goldexperte Egon von Greyerz befürchtet.
Das Aufbewahren von Edelmetallen ist in den meisten Ländern derzeit nicht reguliert. Dies könnte sich nach Einschätzung des Goldexperten und Vermögensverwalters Egon von Greyerz (Bild) in den nächsten Jahren aber ändern.
So habe beispielsweise erst kürzlich die Schweizer Wert-Logistikfirma Via Mat alle Beziehungen mit ihren US-Kunden beendet – offenbar wegen «veränderter Steuerstrukturen», wie von Greyerz in seinem neustem Kommentar festhält.
«Wenn Staaten beginnen, Gold und Silber zu regulieren, dann verschärfen sich auch die Compliance-Vorschriften», folgert der schwedische Edelmetall-Experte von «GoldSwitzerland», der Edelmetall-Sparte von Matterhorn Asset Management.
Sich auf Eventualitäten vorbereiten
Es sei deshalb für die Besitzer von physischen Edelmetallen sehr wichtig, sich auf diese Eventualität vorzubereiten – sowohl gedanklich als auch praktisch.
Für eine sichere Aufbewahrung von Gold gebe es einige Unternehmen in verschiedenen Ländern, hält von Greyerz fest. «Ausserhalb der Schweiz sind vor allem Hongkong und Singapur sehr beliebte Standorte», schreibt er. Hier nun aber zu folgern, man müsse diversifizieren, hält von Greyerz aber für falsch.
USA hat weltweit viel Einfluss
Denn Hongkong sei keine Demokratie. «Und wenn es ein Problem zwischen China und den USA gebe, dann wäre es für China problemlos möglich, Hongkong abzuschotten», ist von Greyerz überzeugt.
Auch Singapur habe ein autoritäres Politsystem, zwar ein Gütiges. Trotzdem übe die Grossmacht USA einen grossen Einfluss auf Singapur aus, betont von Greyerz. Die USA hätten unter anderem auch einen Marinestützpunkt im subtropischen Stadtstaat.
Im Vergleich dazu sei die Schweiz ein absolut sicherer Lagerplatz für Edelmetalle findet von Greyerz und findet: «Obwohl die Schweiz keine Oase mehr für nicht deklarierte Konten ist, ist sie immer noch eine der ältesten und wahrsten Demokratien der Welt.» Auch mische sich die Schweizer Regierung im Vergleich zu den meisten anderen Ländern in viele Belange nicht ein, schreibt er.
Wie goldene Eier
Das gelbe Edelmetall habe gleichzeitig seit langer Zeit eine grosse Tradition in der hierzulande. Egon von Greyerz erwähnt in diesem Zusammenhang auch die beiden Gold-Initiativen oder die bekannte Goldmünze «Vreneli». Zudem sei die Edelmetallbranche hier eine wichtige Industrie, denn 70 Prozent des globalen Goldes werde in der Schweiz verfeinert.
Er erachtet es deshalb als unwahrscheinlich, dass in der Schweiz Gold jemals beschlagnahmt werden könnte, oder der Staat steuerliche Strafsteuern einführen würde. «Die Schweiz wäre töricht, diese goldene Eier legende Gans zu töten», so seine Erklärung im Wortlaut.