Was in der Industrialisierung mit Fabrikarbeitern geschah, blüht nun auch den Bankangestellten: Ihre Arbeitgeber ersetzen sie durch Maschinen.

Offenbar ist auch die Finanzbranche nicht vor den Folgen des technischen Fortschritts sicher. Händler von Kreditderivaten müssen nun neue Konkurrenz fürchten, solche, die sich im Zweifel nicht einmal wegmobben liesse: Maschinen.

Das hat auch David Gallers, Leiter Index-Handel Credit- Default-Swaps bei der UBS, in der vergangenen Woche zu spüren bekommen. Die Bank feuerte ihn, und eine Neubesetzung der Stelle ist nicht geplant, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet. Laut Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, soll Gallers durch Computer-Algorithmen ersetzt werden, die nach mathematischen Modellen agieren.

Bereits seit Oktober im Einsatz

Offenbar schon im Oktober führte die UBS den Algorithmus ein. In einer Transaktion soll dieser bis zu 250 Millionen Dollar  im Markit CDX North America Investment Grade Index und bis zu 50 Millionen Dollar im spekulativen Hochzins-Segment des Index handeln, wie «Bloomberg» weiter berichtet. Von der UBS gab es bislang keine Stellungnahme zu dem Thema.

Vor der Finanzkrise haben die Händler von Kreditderivaten ordentlich verdient. Rund 250'000 Dollar Jahresgehalt stockten die Banken mit Boni von durchschnittlich 1,75 Millionen Dollar auf. Doch im Zuge von Kostensenkung und neuer Regulierung werden diese Mitarbeiter nun zu teuer. Einen Algorithmus zu bauen, kostet mehrere Hunderttausend Dollar, doch einen Bonus verlangt dieser nicht.

Auch die Credit Suisse geht diesen Weg

Vor der UBS haben bereits andere Banken wie die Credit Suisse, Goldman Sachs oder Barclays diesen Weg beschritten. Auch sie setzen für manche Arbeiten, die früher meist per Telefon stattfanden, nun auf Computerprogramme.