Offenbar sind die Gebühren von Hedge Funds zu hoch. Ein Grund das Preismodell zu überdenken? Family Offices investieren bereits weniger in solche Vehikel.
Hedge Funds sind in der Gunst von Family Offices deutlich gesunken. Dies geht aus der diesjährigen Studie der Wharton Global Family Alliance (WGFA) hervor.
Demgegenüber investieren die Firmen, welche Familienvermögen verwalten, vorzugsweise direkt in Privatunternehmen und Immobilien.
Während die Immobilien- und Direktinvestmentquote bei der WGFA-Studie von 2009 noch bei sechs Prozent lag, ist diese in der aktuellen Ausgabe auf elf Prozent gestiegen. Gründe für den Abzug der Mittel von Hedge Funds sieht Daniel Lubin, der das Vermögen seiner Familie verwaltet, in den hohen Verwaltungskosten, wie er deutschen Wirtschaftszeitung «Handelsblatt» sagte.
Alternativen gesucht
«Wer ein Drittel oder die Hälfte seines Portfolios bei Hedge Funds angelegt hat, die 2 und 20 Prozent Gebühren verlangen, erkennt auf einmal, dass man dadurch die Hälfte seiner Rendite verliert», sagt Lubin mit Blick auf die branchenüblichen Gebühren vieler Private-Equity- und Hedge Funds.
Anleger geben dort zwei Prozent ihres verwalteten Vermögens und zwanzig Prozent des erwirtschafteten Gewinns als Gebühren ab. «Da muss es etwas Besseres geben», fügt Lubin an.
Rettung in Gold und Kunst
Ein weiterer Grund, der laut der WGFA-Studie für mehr Direktinvestments von Family Offices spricht, sind die geringen Renditen und die Angst vor Interessenkonflikten bei Vermögensverwaltern.
In der Gunst der Family Offices stehen heuer Edelmetalle und Kunst. Investitionen in diese Anlageklassen haben sich im Vergleich zu 2009 verfünffacht