Weit weg von der Schweizer Finanzplatz-Öffentlichkeit haben frühere Banker ein Private-Banking-Imperium mit Assets under Management von 50 Milliarden Dollar aufgebaut. Herzstück ist eine Bank auf den Bahamas.

Der Name Union Capital Group gehört nicht unbedingt zu den gängigsten der Branche. Dahinter verbirgt sich aber offenbar ein durchschlagender Erfolg: Vor nicht einmal zwanzig Jahren gegründet, betreut die Gruppe heute nach eigenen Angaben über 50 Milliarden Dollar Kundengelder mit zwölf Büros in neun Ländern - darunter Singapur, Hongkong, Dubai, Taiwan und Florida.

Kernbestandteile der Gruppe sind der Schweizer Vermögensverwalter UCAP Wealth Management sowie die erst vor gut zehn Jahren, das heisst im Jahr 2013, gegründete Capital Union Bank in Nassau auf den Bahamas.

Gründung 2006

Die erste Keimzelle dieses weltumspannenden Konglomerats, das sich vor allem auf vermögende Privatkunden spezialisiert, liegt in Genf. Hier gründete der frühere HSBC-Investmentbanker Clément Ducasse eine Advisory-Boutique unter dem Namen Union Capital Group, die anfangs auf das institutionelle Geschäft mit strukturierten Produkten und Derivaten spezialisiert war.

Im Jahr 2011 stiess dann ein grosser Name des Schweizer Private Banking dazu: der Amerikaner Lawrence D. Howell, der im Jahr 1995 EFG International mitbegründet und bis 2011 als deren CEO gewirkt hatte. Unter seiner Ägide entwickelte sich die EFG vom Finance-Start-up zu einer der grössten zehn Privatbanken der Schweiz.

Drei frühere EFG-Banker

Gemeinsam riefen sie 2013 als Eckpfeiler für den künftigen Schwerpunkt im Private Banking das erwähnte Bankhaus auf den Bahamas ins Leben. Mit von der Partie war damals auch schon Ludovic Chechin-Laurans, der im Rahmen der EFG diverse Franchise-Gesellschaften aufgebaut hatte und unter anderem als CEO der EFG auf den Bahamas tätig gewesen war.

Ein weiterer EFG-Mann übernahm vor drei Jahren die Leitung der Bank auf den Bahamas als CEO: Patrick Zbinden. Als langjähriger Head of M&A Integration bei EFG International hatte er 25 Akquisitionen begleitet und war bei EFG Asset Management als Global Co-Head an der Skalierung von 3 Milliarden auf 30 Milliarden Dollar beteiligt.

Auf Gruppen-Ebene veröffentlicht die Union Capital Group keine detaillierten Zahlen.

Cost-Income-Ratio von 24 Prozent

Aus dem publizierten Jahresbericht der Bank geht hervor, dass die Bilanzsumme im Jahr 2023 die 2-Milliarden-Dollar-Marke überschritten hat. Dies bei einem Umsatz von 166,7 Millionen Dollar. Nach Abzug der Kosten verblieben 125,5 Millionen Dollar Gewinn – ein Rekord in der kurzen Firmengeschichte. Das Unternehmen ist seit 2015 profitabel.

Die von den ehemaligen Schweizer Private Bankern geführte Bank weist damit eine Cost-Income-Ratio von gut 24 Prozent auf.

«Auf Armeslänge»

Wie hoch die Assets under Management der Bank und des Schweizer Vermögensverwalters UCAP Wealth Management sind, wollen die beiden Firmen auf Anfrage nicht beantworten. Sie bestätigen lediglich, dass beide Firmen Mitglieder der Union Capital Group seien, «einer Allianz von voneinander unabhängigen Finanzinstituten». Man geschäfte untereinander strikt auf «Arm's Length Basis».

Was die Bank anbelangt, wird von Kennern eine Zahl von 40 Milliarden Dollar an Assets under Management genannt.