Julius Bär setzt den Rotstift auch in den Bahamas an. Nun hat die Zürcher Privatbank einen Käufer für ihr Geschäft dort gefunden.
Eigentlich war vergangenen Februar die Schliessung des Buchungszentrum in Nassau angekündigt worden. Nun ist es anders gekommen: Wie einer Mitteilung von Julius Bär zu entnehmen ist, verkauft die Zürcher Privatbank das Bahamas-Geschäft dort an die Lokalkonkurrentin Ansbacher (Bahamas), eine der grössten Bankengruppen vor Ort mit 11 Milliarden Dollar an Kundengeldern.
Wie es weiter hiess, soll die Transaktion bereits in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen sein. Es wechseln rund 1 Milliarde Dollar an verwalteten Vermögen den Besitzer. Der Kaufpreis bleibt geheim. Dem Vernehmen nach öffnet der Deal auch den Bär-Angestellten in Nassau neue Perspektiven: Sie dürfen sich bei der Käuferin bewerben.
Turbulente Region
Der Exit in Nassau erfolgt im Rahmen eines Effizienzprogramms, mit dem das Zürcher Traditionshaus bis 2022 rund 200 Millionen Franken einsparen will. Bei der Überprüfung des «geographischen Fussabdrucks» der Bären ist es neben den Bahamas auch in Montevideo in Uruguay zur Schliessung eines Beratungsbüros gekommen, wie das Branchenportal «Citywire Americas» berichtete.
Umgesetzt werden die Massnahmen unter der Ägide von Beatriz Sanchez, die 2017 die Leitung des Lateinamerika-Geschäft bei Julius Bär übernommen hatte. Dort gab es für die Bankerin seither einiges zu tun, nicht zuletzt, weil es wegen Geldwäscherei-Verfehlungen in der Region letzten Februar gar eine Rüge der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) für die Privatbank setzte.