Steuervorlage 17: Ein Ja zu einem starken Standort Zürich

Mit der Steuervorlage 17 steht am 18. Mai 2025 im Kanton Zürich eine der wichtigsten wirtschaftspolitischen Abstimmungen der vergangenen Jahre an. Der Abstimmungskampf befindet sich in der heissen Phase. Der richtige Zeitpunkt, die Hauptargumente und Fakten für die Steuersenkung in Erinnerung zu rufen. Ein Gastbeitrag von Raphaël Tschanz, Direktor der Zürcher Handelskammer.

Im September vergangenen Jahres haben der Regierungsrat und eine breite Mehrheit im Kantonsrat den zweiten Schritt der Steuervorlage 17 beschlossen. Dieser Schritt sieht vor, den Gewinnsteuersatz für Unternehmen im Kanton Zürich von 7 auf 6 Prozent zu senken. Die Steuerbelastung für Unternehmen würde damit von 19,7 Prozent auf 18,2 Prozent sinken.

Das ist ein kleiner, aber für Zürich entscheidender Schritt. Denn: Immer mehr Unternehmen verlassen den Kanton Zürich. 2024 sind 159 Unternehmen mehr aus Zürich weggezogen, als neue in den Kanton zugezogen sind. Auch in den Vorjahren war eine Nettoabwanderung zu verzeichnen.

Dadurch gehen wichtige Arbeits- und Ausbildungsplätze verloren. Hauptgrund für diese Entwicklung ist die hohe Steuerlast. Zürich ist im interkantonalen Vergleich bei den Unternehmenssteuern auf den vorletzten Platz gefallen – nur der Kanton Bern schneidet noch schlechter ab.

Den Unternehmen in Zürich Sorge tragen

Mit der aktuellen US-Handelspolitik rückt eine unberechenbare Entwicklung ins Zentrum: Der offene Welthandel, der unserem Wirtschaftsstandort jahrzehntelang Wohlstand und Stabilität gebracht hat, steht unter Beschuss. Strafzölle und wirtschaftlicher Protektionismus sind keine hypothetischen Risiken mehr, sondern konkrete Bedrohungen.

Wer sich als Unternehmen heute für einen Standort entscheidet, achtet mehr denn je auf Resilienz – auf Stabilität, Rechtssicherheit und ein attraktives Umfeld. Der Kanton Zürich muss genau hier ansetzen. Und das tut er mit der Steuervorlage 17.

Stärkung im internationalen Steuerwettbewerb

Die Senkung des Gewinnsteuersatzes von 7 auf 6 Prozent stärkt den Standort Zürich. Während andere Länder mit Subventionen und Zöllen arbeiten, kann sich Zürich durch verlässliche Rahmenbedingungen profilieren. Die Steuervorlage 17 gibt uns ein wirksames Mittel in die Hand, um unseren Unternehmen Sorge zu tragen.

Sie stärkt den Kanton Zürich im internationalen Standortwettbewerb und sorgt gleichzeitig dafür, dass Unternehmen hierbleiben und investieren. Das sichert Arbeitsplätze, Lehrstellen und Steuereinnahmen.

Unbegründete Angst vor Ausfällen

Die Gegner der Steuervorlage 17 warnen vor einem angeblichen Geschenk an die Konzerne und prophezeien milliardenschwere Ausfälle. Beide Behauptungen halten einer seriösen Überprüfung nicht stand. Im Gegenteil: Die Vorlage sichert langfristig Steuersubstrat und stärkt damit den Standort Zürich.

In Zürich lagen 2023 nur zwei Jahre nach dem ersten Schritt der Steuervorlage 17 die Steuererträge juristischer Personen beim Kanton um 30 Prozent respektive bei der Stadt Zürich um 40 Prozent höher.

Dasselbe Bild in anderen Kantonen: Fünf Jahre nach der Senkung der Gewinnsteuern verzeichneten Genf, Schaffhausen, Schwyz, Waadt und Zug im selben Jahr Zuwächse zwischen 24 Prozent und 107 Prozent.

Von einem Ja profitieren alle

Der Schulterschluss zwischen FDP, Mitte, GLP, SVP und den Wirtschaftsverbänden zeigt: Es geht um Zürich, nicht um Parteipolitik. Ein Ja zur Vorlage ist ein Ja zu mehr Wettbewerbsfähigkeit, mehr Arbeitsplätzen, mehr Lehrstellen und letztlich auch zu mehr Wohlstand für alle.

Die Steuervorlage 17 ist deshalb eine Investition in einen starken Standort Zürich – und in unsere gemeinsame Zukunft. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass Zürich nicht weiter zurückfällt. Helfen Sie mit, stimmen Sie am 18. Mai Ja zur Steuervorlage 17 und überzeugen Sie Ihr Umfeld, das Gleiche zu tun. Jede Stimme zählt!


Raphaël Tschanz ist seit Januar 2024 Direktor der Zürcher Handelskammer. Zuvor war er in verschiedenen Führungspositionen an der Schnittstelle zwischen Privatwirtschaft, Politik und Behörden tätig. Von 2014 bis 2021 war er für die FDP Mitglied des Gemeinderats der Stadt Zürich.