Wo HSBC vor allem punktet
Die auch in der Schweiz aktive britisch-asiatische Bank HSBC hat im ersten Quartal ein gutes operatives Ergebnis abgeliefert. Insbesondere das Investmentbanking, die Vermögensverwaltung und International Wealth and Premier Banking schnitten gut ab. Der Nettogewinn lag nach dem Konzernumbau jedoch tiefer.
HSBC hat im ersten Quartal 2025 den um Sondereffekte wie Spartenverkäufe und Währungseffekte bereinigten Gewinn vor Steuern um 11 Prozent auf 9,8 Milliarden Dollar gesteigert. Die bereinigten Erträge legten um sieben Prozent auf 17,7 Milliarden Dollar zu , wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst.
Die Bank verweist auf das Wachstum im Vermögensverwaltungsgeschäft in den Geschäftssegmenten IWPB und Hongkong. Das sei aufgrund der hohen Marktvolatilität durch höhere Kundenaktivität im Devisen-, Anleihen- und Aktienmarktgeschäft unterstützt worden.
Unter dem Strich hat die Bank mit Sitz in London jedoch weniger verdient. Nach Sondererlösen in Höhe von 3,7 Milliarden Dollar durch Spartenverkäufe etwa in Canada und Argentinien im vergangenen Jahr ging der Nettogewinn um 3,2 Milliarden oder 32 Prozent auf 6,93 Milliarden Dollar zurück.
Neues Aktienrückkaufprogramm
Die Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms im Volumen von 3 Milliarden Dollar dürfte die Aktionäre erfreuen. Im vergangenen Jahr wurde ein Programm über 2 Milliarden beendet.
«Unsere starken Ergebnisse in diesem Quartal zeigen die Dynamik unserer Erträge, die Disziplin bei der Umsetzung unserer Strategie und das Vertrauen in unsere Fähigkeit, unsere Ziele zu erreichen», sagte CEO Georges Elhedery.
Elhedery hatte die Leitung der Bank im vergangenen September übernommen und eine tiefgreifende Restrukturierung vorgenommen. So hat HSBC ihre Geschäfts- und Investmentbanking-Aktivitäten zusammengelegt und will sich auf ihre Stärken wie das Privatkundengeschäft in Grossbritannien und Hongkong konzentrieren. Das beinhaltet auch Kosteneinsparungen im Volumen von 1,8 Milliarden Dollar im Zeitraum von zwei Jahren.
HSBC erwirtschaftet den Grossteil ihrer Erträge in Asien und wäre als eine der grössten Handelsbanken der Welt einem Handelsstreit zwischen den USA und China grossen Risiken ausgesetzt. Das Management beteuert, dass man durch einen konservativen Ansatz beim Kreditrisiko «gut aufgestellt» sei, um die bevorstehenden Herausforderungen zu bewältigen. Bei einem Szenario mit «deutlich höheren Zöllen» rechnet die Bank mit einer direkten Auswirkung auf die Erträge im «niedrigen einstelligen Prozentbereich» und mit Kreditverlusten in Höhe von etwa 500 Millionen Dollar.