Das starke Jahresauftakt kontrastiert mit dem durchzogenen Ausblick der Grossbank auf die kommenden Monate. Gerade im Schweizer Geschäft bröckelt ein wichtiger Ertragspfeiler, mahnt die UBS.
So glänzend das Ergebnis der UBS im ersten Quartal 2024, so verhangen der Ausblick der Bank für die kommenden Monate. Neben den anhaltenden geopolitischen Spannungen bereiten der Grossbank insbesondere die zu erwartenden geldpolitischen Lockerungen Sorgen, mit der sie in der Eurozone, den USA und der Schweiz rechnet.
SNB-Aktion schlägt durch
Damit verpufft der Schub der Zinswende, die für ein Ausnahmejahr für Banken weltweit sorgte und auch bei der UBS den Zinsertrag anschwellen liess. Hierzulande ist die Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bereits im vergangenen März erfolgt; das macht sich nun im Schweiz-Geschäft (Personal & Corporate Banking, P&C) bemerkbar.
Dort sei mit einem Rückgang des Nettozinsertrags auf Dollarbasis im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zu rechnen, hiess es am Dienstag. Im ersten Quartal hatte der Zinsertrag in der Sparte gegenüber Ende 2023 noch leicht um 1 Prozent zugenommen. Hingegen kam es zu einem Rückgang der Ausleihungen um rund 500 Millionen Franken.
Auch das Kerngeschäft spürt den Zinseffekt
Das Kerngeschäft mit der Globalen Vermögensverwaltung (Global Wealth Management, GWM) bekommt den Effekt ebenfalls zu spüren. Für das zweite Quartal erwartet die Bank dort einen Rückgang des Nettozinsertrags im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Dies wegen geringeren Kredit- und Einlagenvolumen und den niedrigeren Zinsen in der Schweiz, wie es weiter hiess.
Die UBS hoff nun, wenigstens diesen Rückgang durch zusätzliche Erträge teils auszugleichen, primär aufgrund höherer Dollarkurse und dank Preisanpassungen nach oben.
Höhere Steuern, Ausgaben für die Integration
Die Grossbank auch muss in weiteren Bereich darauf achten, dass sich Kosten und Einnahmen die Waage halten. Im Abbau von Vermögenswerten, die der Abwicklungseinheit NCL zugeteilt sind, geht die UBS weiterhin davon aus, dass die Erträge aus den zu schliessenden Positionen ungefähr ihren aktuellen Buchwerten entsprechen. Dies soll mit zu Wertsteigerungseffekten in Höhe von etwa 600 Millionen Dollar beitragen. Hingegen erwartet die Bank auch integrationsbedingte Aufwendungen von rund 1,3 Milliarden Dollar.
Ebenfalls dürfte der Steuersatz für das zweite Quartal wieder auf ein höheres Niveau zurückkehren, mahnte der Konzern. Der effektive Steuersatz sollte dabei bis Ende 2024 bei etwa 40 Prozent liegen.