Der Chairman der Saudi National Bank nimmt erneut Stellung zur krisengeschüttelten Credit Suisse. Er hält die Marktturbulenzen für ungerechtfertigt.
Am Mittwoch löste die Aussage von Ammar Al Khudairy, die Saudi National Bank habe nicht die Absicht, ihren Anteil von 9,9 Prozent an der krisengeschüttelten Credit Suisse (CS) aufzustocken, eine Kurslawine aus. Sie riss nicht nur die CS-Aktien in den Abgrund, sondern stürzte den gesamten Bankensektor in die Tiefe.
Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) der CS in der Stunde der Not noch am Mittwochabend eine Rettungsleine zugeworfen hatten, erholten sich die CS-Aktien am Donnerstag im Börsenhandel wieder. Auch die Credit Default Swaps (CDS) beruhigten sich etwas.
Ammar Al Khudairy, Präsident der Saudi National Bank (Bild: SNB)
Zweiter Versuch
Auch der grösste Aktionär der Credit Suisse meldete sich heute wieder zu Wort, nur wenige Stunden nachdem die taumelnde Grossbank angekündigt hatte, bis zu 50 Milliarden Franken von der Schweizer Zentralbank zu leihen. In einem Interview mit dem US-Nachrichtensender CNBC bezeichnete der Chairman der Saudi National Bank die Marktturbulenzen um die Aktien des Schweizer Geldhauses als «ungerechtfertigt».
Viele Investoren hätten nur nach Ausreden gesucht, meinte Al Khudairy und bezog sich damit offenbar auf seine eigenen Aussagen vom Mittwoch. «Das ist Panik, ein bisschen Panik. Ich glaube, sie ist völlig ungerechtfertigt, sei es für die Credit Suisse oder für den gesamten Markt», fügte er hinzu.
Alles nur ein Missverständnis?
Er schien in dem Interview auch anzudeuten, dass es sich um ein Missverständnis handeln könnte. «Ich weiss nicht, woher das Wort ‹Unterstützung› kommt». Seit Oktober habe es keine Gespräche mit der CS über eine finanzielle Unterstützung gegeben, und das Schweizer Kredithaus habe auch nicht darum gebeten. Er bekräftigte, dass die saudiarabische Bank ihren Anteil nicht über die derzeitigen 9,9 Prozent aufstocken werde.