Die Geldpolitik sei in den vergangenen Jahren zu expansiv gewesen und der Anstieg der Konsumentenpreise noch nicht unter Kontrolle, sagte der oberste Währungshüter der Schweiz am Weltwirtschaftsforum in Davos.

«Rückblickend war die Geldpolitik wahrscheinlich überall etwas zu expansiv», sagte Thomas Jordan, der Präsident der Schweizerischen Notenbank (SNB), am Freitag gegenüber «CNBC» auf die Frage, ob die aktuelle Wirtschaftslage anders wäre, wenn die Zentralbanken schneller auf Anzeichen von Inflation reagiert hätten.

«Wahrscheinlich haben wir alle den Inflationsdruck im Jahr 2021 unterschätzt», erklärte er an einer Podiumsdiskussion auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Zwar werde die Inflation 2023 voraussichtlich zurückgehen. Aber: «Die Kerninflation wird nicht schnell sinken», führte der SNB-Präsident weiter aus. Die Verpflichtung der Zentralbanken, zur Preisstabilität zurückzukehren, sei absolut notwendig.

Jordan betonte, dass Preisstabilität für die Notenbanken «absolute Priorität» haben sollte. «Hoffentlich wird sie nur begrenzte Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben, aber das ist schwer vorherzusagen», kommentierte er. Ob eine Rezession bevorstehe, konnte er aber nicht sagen.