Nachdem die Credit Suisse vor knapp zwei Wochen ihre neue Strategie präsentiert hat, sind Analysten fleissig dabei, ihre Gewinnmodelle neu zu berechnen. Ein neuer Report rechnet nun mit markant mehr Ausschüttungen und Aktienückkäufen.
Die Analysten der amerikanischen Grossbank Morgan Stanley wecken in ihrer jüngsten Studie zur neuen Strategie der Credit Suisse (CS) Hoffnung auf höhere Dividenden-Ausschüttungen und Aktienrückkäufe. Das ist einem neuen Report zu entnehmen, der finews.ch vorliegt. Allerdings müssen die Aktionäre gedulden: Dem Ausblick zufolge dürfte sich der Geldsegen erst 2023 einsetzen.
Für das laufende Jahr wird hingegen die Gewinnerwartung erst einmal gesenkt, nachdem die Bank einen Goodwill-Abschreiber im Volumen von 1,6 Milliarden Franken für das vierte Quartal angekündigt hatte. Die Kürzungen im Investment Banking (IB) dürften dann den Gewinn 2022 belasten und 2023 wird mit einem höheren Ergebnis in der Vermögensverwaltung gerechnet.
4 Milliarden Franken auf der hohen Kante
«Wir sehen ein grosses Potenzial für Rückkäufe bis 2023, da das zugrundeliegende Geschäft 3,6 bis 4,2 Milliarden Franken an organischem Kapital pro Jahr generiert», heisst es in der Einschätzung der Analystinnen und Analysten. «Dividenden und Rückkäufe bis 2023 summieren sich in unseren Prognosen auf 4 Milliarden Franken, was einer Gesamtrendite von rund 19 Prozent für die Jahre 2022 und 2023 entspricht.»
Der Einsatz von Kapital für den Aufbau von Vermögenswerten und das Schweizer Geschäft dürfte letztlich zu einer Neubewertung führen, da sich die Zusammensetzung der Erträge zu einem rentenähnlichen Geldfluss verschiebt. Die CS erwarte 18 Prozent Rendite auf das regulatorische Kapital in der Privatbank, gegenüber 12 Prozent im Investmentbanking.
Die disziplinierte Umsetzung müsse aber erst noch unter Beweis gestellt werden, geben die Experten abschliessend zu benken. Morgan Stanley sieht bei aktuell 9.30 Franken das Kursziel für die CS-Aktie bei 12 Franken.