Die Abgänge von Schlüsselpersonen bei der Credit Suisse häufen sich: Nun will auch der langjährige Brasilien-Chef der Schweizer Grossbank den Rücken kehren.
Es ist ein herber Verlust: Nach mehr als 17 Jahren an der Spitze der Credit Suisse (CS) Brasilien nimmt José Olympio Pereira den Hut. Sein Abgang sei per Ende Jahr geplant, heisst es in einer internen CS-Mitteilung, in die finews.ch Einsicht hatte.
Der Rücktritt erfolgt mitten in einer der grössten Krisen, welche die CS je erfahren hat, nachdem sie mit den Greensill-Fonds und dem Hedgefonds Archegos gleich zweimal Milliardenverluste erlitten hat. In den vergangenen Wochen war es vor allem in der CS-Investmentbank zu einer Reihe von Abgängen gekommen.
Veränderungen im Private Banking
Die CS verfügt in Brasilien über eine starke Einheit und gehört zu den führenden Auslandsbanken in der grössten Volkswirtschaft Lateinamerikas. Doch gerade kürzlich waren Verkaufsgerüchte aufgekommen. Die Schweizer Grossbank hat solche Absichten allerdings dementiert.
Vergangenes Jahr hatte die CS mit Marcello Chilov einen neuen Private-Banking-Chef ernannt, nachdem Marco Abrahão das Unternehmen verlassen hatte. Ihm waren insgesamt 11 Mitarbeitende gefolgt, darunter auch Sylvio Castro, der als Mastermind für die Anlagestrategie galt.
Neue Leute
Inzwischen hat die CS unter Chilov neues Personal an Bord geholt, unter anderem ein 15-köpfiges Team von J.P. Morgan Private Banking, wie das brasilianische Medium «Valor» zuerst berichtete.
Kürzlich hat die CS für ihre Investmentbank in Brasilien Ivan Monteiro als Vice Chairman engagiert. Monteiro war für eine kurze Zeit CEO von Petrobras gewesen.
Chairman Ilan Goldfajn, ein früherer Notenbanker, hat die Suche nach einem Nachfolger für Pereira eingeleitet.