Der Komplex um in der Finanzkrise toxisch gewordene Hypotheken-Verbriefungen gilt bei der Credit Suisse als weitgehend abgeschlossen. Doch nun droht erneut eine happige Rechnung.

Da war noch was: Wie die Credit Suisse (CS) am Dienstag mitteilte, könnte sie eine Klage rund um Kreditpapiere auf Hypotheken-Verbriefungen (RMBS) in New York teuer zu stehen kommen. Die dort vor Gericht verhandelten Streitigkeiten mit dem Versicherer MBIA könnten in Schadenersatzforderungen von bis zu 680 Millionen Dollar gegen die Schweizer Grossbank resultieren.

Quartal mit Gegenwind

Die CS hat in der Vergangenheit vorsorglich 300 Millionen Dollar an Rückstellungen gebildet und wird sich weiter gegen die Forderungen zur Wehr setzen. Mit den aktuellen Schadenersatz-Forderungen könnte nun Bedarf zu weiteren Rückstellungen bestehen, räumte das Institut ein.

Über die Auswirkungen aufs vierte Quartal 2020 will die CS noch informieren. Das Jahresviertel steht diesbezüglich unter einem schlechten Stern: In Zusammenhang mit einer Beteiligung im Fondsgeschäft musste die Bank kürzlich einen Abschreiber von 450 Millionen Dollar vornehmen, wie auch finews.ch berichtete.

Im April neue Klage eingereicht

Mit einer Einigung mit der US-Justiz aus dem Jahr 2016 galt der RMBS für die CS als weitgehend abgeschlossen. Die Vereinbarung sah damals eine Vergleichszahlung von 2,48 Milliarden Dollar an das US-Justizdepartement vor. Zusätzlich musste die Bank Entschädigungen in der Höhe von 2,8 Milliarden Dollar bezahlen, sollte dafür aber vor weiteren Zivilklagen geschützt sein.

Die Streitigkeiten mit MBIA gehen aufs Jahr 2009 zurück; vergangenen April reichte in den USA allerdings die Firma Loreley Financing ihrerseits RMBS-Schadenersatzforderungen von rund 100 Millionen Dollar gegen die CS ein.