Das digitale Sparschweinchen der Credit Suisse ist nicht mehr alleine. Einige seiner einstigen Entwickler haben sich zusammengetan – und lancieren nun eine eigene Ferkel-App im Ausland.
Der Start ist auf den Weltspartag vom 30. Oktober getimt: Wie das Schweizer Fintech Fintune am Dienstag vermeldete, lanciert es in Deutschland und Österreich die Beta-Version der Finny App. Mit dieser sollen Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren spielerisch den nachhaltigen Umgang mit Geld erlernen. Ebenfalls erhalten Eltern Tipps und Denkanstösse zur Umsetzung der «Financial Literacy», so das Versprechen der Macher.
Fintune setzt dabei auf Open-Banking: Laut der Mitteilung lässt sich die App etwa in Deutschland mit Sparkonten bei rund 2’700 Banken verbinden.
Verkaufsbemühungen zurückgefahren
Die digitale Lösung wird von einem Sparkässeli in Ferkelform in der analogen Welt begleitet. Sie erinnert damit nicht von ungefähr ans 2017 in der Schweiz mit grossem Aufwand lancierten Digipigi (Bild unten), ans digitale Sparschweinchen der Grossbank Credit Suisse (CS).
Tatsächlich stehen hinter dem von Chefin Ruth Mojentale mitgegründeten Startup Fintune usprünglich drei ehemalige CS-Banker, die federführend in die Entwicklung des Digipigi involviert gewesen waren. Über die Aktivitäten des Fintechs berichtete finews.ch bereits letztes Jahr – und auch darüber, dass die Grossbank die Aktivitäten rund ums Digipigi zurückgefahren hat.
Dies gilt auch für die einst geplante Expansion ins Ausland, die nun sozusagen Finny im deutschsprachigen Europa übernimmt.
Lob von UBS-Bankerin
Dabei hat Finny eine im Schweizer Finanzwesen prominente Unterstützerin gefunden. Mara Harvey, hochrangige Private Bankerin bei der UBS und Vorkämpferin für die Financial Literacy, äusserte sich ebenfalls zum Start des Digipigi-Cousins: «Wenn Eltern mit Kindern über Geld sprechen, ist es wichtig, den gesunden Bezug zu Geld und Nachhaltigkeit zu vermitteln.»