Die UBS soll im globalen Banking wieder eine grosse Rolle spielen. Verwaltungsratspräsident Axel Weber will dies durch eine Fusion mit einem anderen europäischen Institut erreichen.
Die vergangene Woche aufgekommenen Gerüchte um strategische Überlegungen bei der UBS für eine Grossübernahme halten sich. Übers Wochenende berichteten sowohl die Nachrichtenagentur «Bloomberg» als auch die «Sonntagszeitung» (beide Artikel bezahlpflichtig) über mögliche Übernahmeziele.
Diese erschöpfen sich bei weitem nicht bei der lokalen Konkurrentin Credit Suisse (CS). Genannt wurden auch die Deutsche Bank, die Commerzbank, die französischen BNP Paribas und die Société Générale sowie in Grossbritannien Barclays und Lloyds Bank.
Wunsch: Europäischer Champion
In den Berichten ist von einer «Wunschliste» von Verwaltungsratspräsident Axel Weber die Rede. Er wolle mit einer ähnlich wie die UBS aufgestellten Bank eine Fusion anstreben, um einen «europäischen Champion» zu bauen, der es mit den US-Grossbanken vor allem im Investmentbanking aufnehmen könne.
Wohl gemerkt es handelt sich dabei um einen «Wunsch» von UBS-Präsident Weber. Eine Fusion mit einer der genannten Banken ist derzeit eine mögliche Zukunftsstrategie, die noch wenig ausgegoren scheint. Es sollen erste Sondierungsgespräche mit der CS und namentlich Verwaltungsratspräsident Urs Rohner stattgefunden haben.
Vor einem Jahr noch kein Thema
Die Bereitschaft für ein solches Grossvorhaben soll bei der CS aber nicht vorhanden sein. Und auch innerhalb der UBS soll Weber, der noch bis ins Jahr 2022 Präsident ist, über keine grosse Anhängerschaft für eine Fusion gefunden haben.
Grossfusionen und -übernahmen im europäischen Banking sind in den letzten Jahren insbesondere von Beratungsunternehmen und auch in Finanzpolitikerkreisen immer wieder als Weg genannt worden, um das unter Überkapazitäten leidende europäische Bankensystem zu gesunden.
Weber hatte vor Jahresfrist noch ausgeschlossen, dass die UBS eine aktive Rolle in einer möglichen Bankenkonsolidierung in Europa einnehmen werde.
Keine der Banken wollte zu den Berichten offiziell Stellung nehmen.