Die Credit Suisse fasst in der Schweiz weitere Filialschliessungen ins Auge. Gleichzeitig wird die Grossbank kreativ bei der Umsetzung neuer Schalterkonzepte.
Das Schweizer Filialnetz der Credit Suisse (CS) schrumpft und schrumpft. War die zweitgrösste Bank der Schweiz Ende 2014 noch landesweit an 214 Standorten präsent, sind es gegenwärtig noch deren 120 – eine knappe Halbierung innerhalb von sechs Jahren. Wie auch finews.ch berichtete, schloss die CS im Corona-Lockdown zeitweilig mehrere Filialen, besonders nahe der Landesgrenzen.
Der Trend zeigt nun weiter nach unten, wie Konzernchef Thomas Gottstein am Donnerstag auf Fragen von Journalisten bestätigte.
SUB muss Opfer bringen
Demnach soll das Netz auf rund 100 Aussenstellen arrondiert werden. Dies wird von Banken jeweils mit dem veränderten Kundenverhalten begründet; bei der CS dürfte nun aber auch ein neues Sparprogramm ein bedeutender Faktor sein. Das Institut will ab 2022 jährlich rund 400 Millionen Franken einsparen, die ins Wachstum reinvestiert werden sollen.
Dabei muss auch die Schweizer Universalbank der CS (SUB) Opfer bringen – ihr Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) soll sich mittelfristig vom oberen auf den mittleren 50-Prozent-Bereich verringern.
Neuartige Schalterkonzepte
Allerdings wird nicht nur geschlossen, sondern auch verlagert, wie der einstige SUB-Chef und heutige CEO Gottstein antönte. So würden neuartige Schalterkonzepte in Betracht gezogen. Dabei sind laut Gottstein auch Filial-Partnerschaften denkbar – etwa mit Versicherungen, Technologieanbietern oder gar mit Retailern.
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Joint-Venture angestrebt
In den am Donnerstag angekündigten Wachstumsinitiativen in der Schweiz war jedenfalls explizit von einer «Optimierung und Verbesserung der Zusammenarbeit mit Tochtergesellschaften, Joint-Venture-Partnern und Fintech-Unternehmen» die Rede.