Der breite Roll-out ist es noch nicht. Dennoch will die Börsenbetreiberin SIX nun erste Anwendungen ihrer Open-Banking-Plattform lancieren.
Pläne verändern sich, Namen auch: Aus dem Pilotprojekt Corporate API, an dem die Schweizer Börsenbetreiberin SIX zusammen mit gewichtigen Banken tüftelte, ist innert Jahresfrist die b.Link-Plattform geworden. Wie der Finanzinfrastruktur-Konzern nun am Dienstag mitteilte, verbinden sich dort in einem ersten Schritt Anbieter von Buchhaltungslösungen über digitale Schnittstellen (API) mit Finanzinstituten.
CS und UBS dabei
Unternehmenskunden können so Kontoinformationen und Zahlungsaufträge direkt in ihrer Buchhaltungs-Software verarbeiten. SIX betreibt b.Link als offene Plattform und möchte die Anzahl der Anwendungen und der teilnehmenden Finanzinstitute und Drittanbieter – lies etwa Fintechs – laufend erhöhen.
Mit von der Partie sind nun das Buchhaltungsdaten-Software-Startup Klara sowie die Grossbank Credit Suisse (CS), die CS-Regionaltochter Neue Aargauer Bank und die Grossbank UBS. Ab September plant auch die Zürcher Kantonalbank, b.Link zu nutzen. Mit weiteren Banken und Drittanbietern werden gegenwärtig «intensive Gespräche» geführt, so die Mitteilung.
Zweischneidiges Schwert für die Banken
Für die Banken bedeutet die Installation von Schnittstellen eine Aufweichung der Schutzwälle um ihr angestammtes Geschäft. Dies kann aber auch als Chance begriffen werden. Die Institute könnten sich als bevorzugte Sammelplattform für alle möglichen Finanzgeschäfte und -informationen bei den Kunden etablieren. Dahin, glauben Experten, wird sich in Zukunft der Wettbewerb der Banken untereinander bewegen.