Mit dem fast synchronen Chefwechsel an der Spitze der UBS und der Credit Suisse begeben sich die beiden Schweizer Grossbanken auf höchst unterschiedliche Reisen. Das könnte ein enormes Potenzial freisetzen – und klare Verhältnisse schaffen.
Mit der überraschenden Ankündigung von Ralph Hamers als neuen CEO der UBS waren in Fachkreisen die Vergleiche zu dessen früherer Arbeitgeberin, der ING Group, rasch gezogen. Doch der Blick auf das wesentlich kleinere Institut aus Holland greift zu kurz.
Die Schweizer Grossbank steht erheblich stärker im Wettbewerb mit der Lokalkonkurrentin vom Zürcher Paradeplatz, der Credit Suisse (CS) – wo es vor wenigen Tagen ebenfalls zu einem Chefwechsel an der operativen Spitze kam: Der Schweizer Thomas Gottstein löste den ivorisch-französischen Doppelbürger Tidjane Thiam ab.
Immer ähnlicher
Zugegeben, auch die CS ist kleiner als die UBS, aber von ihrer Ausrichtung wesentlich eher vergleichbar mit ihr als die ING. Mehr noch, in den vergangenen paar Jahren ähnelten sich die beiden Institute in ihrer Strategie immer mehr – vermutlich sogar so stark wie nie zuvor. Beide Häuser setzten konsequent auf die Vermögensverwaltung für sehr reiche Privatpersonen, also aufs Wealth Management, während sie ihre Ressourcen im amerikanisch-geprägten und riskanteren Investmentbanking reduzierten.
Darüber hinaus unterhielten und unterhalten beide Konzerne ein starkes Inlandgeschäft. Allerdings mussten die zwei Banken feststellen, dass sie mit ihrer Strategie die Investoren nicht sonderlich zu überzeugen vermochten. Die Aktien der beiden Institute notieren zu einem Bruchteil dessen, was sie noch vor zwanzig Jahren einmal wert waren.
Unter ferner liefen
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