Nach den deutlichen Worten des grössten Credit-Suisse-Aktionärs hat sich nun ein weiterer Investor zum Machtkampf bei der Schweizer Bank geäussert. Dabei handelt es sich um einen notorisch diskreten Fonds aus London.
David Herro hat sich schon oft öffentlich über die Credit Suisse (CS) geäussert. Als öffentliches Aushängeschild von Harris Associates, dem grössten Aktionär der Bank, stellte er sich auch bereits kurz nach dem Ausbruch der Kontroverse um die Bespitzelung des früheren CS-Managers Iqbal Khan hinter CEO Tidjane Thiam.
Dass sich nun mit Silchester ein Investor ins Getümmel um einen möglichen Wechsel an der Spitze der Grossbank stürzt, zeigt wie stark der Rückhalt Thiams bei den Aktionären wirklich ist. Sollte sich Verwaltungsratspräsident Urs Rohner nicht in der Lage fühlen, den CEO weiter zu unterstützen, sollte er abtreten, schrieb der Fonds in einer Medienmitteilung vom Mittwoch.
Rücktritt 2021
«Silchester weiss von keinen Gründen, weshalb Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam nicht weiterhin die volle Unterstützung von Credit-Suisse-Präsident Urs Rohner und dem Verwaltungsrat haben sollte», schrieb Silchester. «Silchester sieht ebenfalls keinen Grund, weshalb der Präsident nicht wie geplant 2021 zurücktreten sollte.»
Silchester hält seit Ende 2018 über 3 Prozent der Credit-Suisse-Aktien. Es ist nicht das erste Mal, dass der Vermögensverwalter in die Führungskrise eines Schweizer Unternehmens verwickelt wird: Der Asset Manager ist auch der grösste Aktionär von GAM, der seit letztem Jahr unter neuer Führung steht.