In den USA läuft eine Klage gegen die UBS der besonderen Art. Dabei geht es um Observierungs- und Spionage-Praktiken der damaligen Credit Suisse.
Der Ex-Ehemann der heutigen Partnerin des früheren Credit Suisse-CEO Tidjane Thiam klagt in den USA auf Millionen Schadensersatz gegen die UBS. Allein dieser Satz macht deutlich, mit welch verworrener juristischer Altlast sich die Anwälte der UBS beschäftigen müssen.
Ein französischer Geschäftsmann hat vor einem Gericht in den USA eine Klage gegen die heutige CS-Eigentümerin UBS eingereicht. Er wirft der CS vor, zwischen 2016 und September 2019 gegen ihn ein umfassendes Spionageprogramm orchestriert zu haben, wie die «NZZ» (Artikel bezahlpflichtig) unter Berufung auf Gerichtsdokumente berichtet.
Persönliche Motive
Die Überwachung sei vom damaligen Bankchef Thiam persönlich veranlasst worden. Dieser habe in jener Zeit eine heimliche Beziehung mit seiner damaligen Ehefrau geführt, heisst es in der Klage. Die Frau ist die heutige Partnerin von Thiam.
Seine damalige Frau und Thiam hätten ihn wegen der Scheidung unter anderem aus finanziellen Motiven ausspioniert, heisst es weiter. Der Kläger macht eine starke emotionale Belastung geltend, und zudem habe er einen beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden erlitten. Die Forderung an die UBS beläuft sich auf einen Schadenersatz in der Höhe von mindestens 15 Millionen Dollar.
Im Herbst 2019 hatte die NZZ die CS-Spionageaffäre aufgedeckt, die letztendlich zum Rücktritt von Thiam geführt hatte. Die Bank hatte hochrangige Manager, darunter Iqbal Khan und Peter Goerke, von Detektiven beschatten lassen.