Der Einsatz von Privatdetektiven zum Schutz der Interessen der Credit Suisse sei richtig, sagt der grösste Aktionär der Schweizer Bank. Entlassungen im Top-Management würden Schaden anrichten.
Während in der Schweiz wegen der Bespitzelungsaffäre um Ex-Credit-Suisse-Banker Iqbal Khan die Wogen hochgehen, erklingen aus dem Ausland auch abwägende Stimmen.
David Herro (Bild unten), Vize-Präsident von Harris Associates, der gewichtigste Aktionär der Credit Suisse (CS), sagte gegenüber Medien, das Management der Bank trage eine Verantwortung, Vermögen der Bank zu schützen, wie auch der Kunden und der Aktionäre.
Dem Anlageportal «The Market» (Artikel bezahlpflichtig) gegenüber sagte Herro: «Dazu gehört auch die Sicherstellung, dass Verträge von Mitarbeitenden eingehalten werden, die das Unternehmen verlassen.» Unter der Annahme, dass keine Gesetze verletzt worden seien, unterstütze er die Massnahmen der CS-Geschäftsleitung darum voll und ganz, sagte Herro in Bezug auf den Einsatz von Privatdetektiven gegen Khan.
«Wir wären extrem enttäuscht»
Und an die Adresse des CS-Verwaltungsrats und Präsident Urs Rohner: «Wir wären extrem enttäuscht, wenn jemand wegen dieses Vorfalls den Job verlieren würde, solange das Gesetz befolgt worden ist.»
Herro ist der erste Vertreter eines Grossaktionärs, der sich öffentlich zur Khan-Affäre äussert. Der Amerikaner hat in der Vergangenheit CEO Tidjane Thiam regelmässig den Rücken gestärkt und erwähnte auch jetzt wieder, er habe bei der CS exzellente Arbeit geleistet.
Andere Grossaktionäre nehmen offenbar eine andere Haltung ein. Die «Financial Times» berichtete diese Woche von Investoren, die Konsequenzen sehen wollten.