Die europäischen Banken, darunter auch die UBS und die Credit Suisse, stecken in einer Ertragsklemme. Ein weiterer Stellenabbau ist somit wahrscheinlich.
Erodierende Margen und horrende Investitionen in neue Technologien setzen die Banken im Allgemeinen und die europäischen Finanzinstitute im Besonderen unter Handlungsdruck. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie ihre Kosten – wo möglich – reduzieren.
Und in diesem Jahr könnten die Banker von europäischen Grossbanken besonders hart getroffen werden. Denn die Institute müssen Kosten im Zusammenhang mit dem Brexit schultern sowie genügend Geld beiseite schaffen, um Prozesse zu automatisieren. Dies zumindest behauptet eine Studie des Strategieberatungsunternehmen Tricum, die dem Internetportal «Efinancialcareers» vorliegt.
Neues Management, neue Gefahr
Demnach sehen die Autoren unter anderem UBS-Investmentbanker in Gefahr, und zwar mit Blick auf die historisch hohe Kostenbasis in dieser Sparte wie auch aufgrund des kürzlichen Wechsels im Management. Die Nachfolger von Ex-Investmentbankchef Andrea Orcel, Robert Karofsky und Piero Novelli, könnten die Gelegenheit für Restrukturierungen nutzen, hiess es weiter.
Allerdings: Gerade hinsichtlich Kostenbasis steht die UBS mit einer Cost-Income-Ratio von gut 74 Prozent vergleichsweise gut da, wie die Drittquartalszahlen zeigten. Zudem wollen Novelli und Karofsky im Beratungsgeschäft zurück in die Top 5 der Welt, wie sie am Investorentag vergangener Woche erklärten. Dies gelingt in der Regel nur durch das Engagement von talentierten Regenmachern und unterstützenden Teams.
Die Studie sieht auch Banker der angeschlagenen Deutschen Bank in Gefahr, vor allem jene im Aktien- und Anleihenbereich. Ebenso sei bei den französischen Grossbanken, Société Générale und BNP Paribas mit einem Stellenabbau zu rechnen, hiess es weiter.