Das neue Ziel der Credit Suisse laute «Business as usual», sagt CEO Tidjane Thiam. «Wir haben in den Tag und Nacht gearbeitet, um enorme Altlasten aus der früheren Zeit zu eliminieren.»
Aufgrund des fehlenden Kapitals sei die Credit Suisse (CS) in einem Teufelskreis gefangen gewesen. Doch seien dieses Erbe und diese Last aus der Vergangenheit nun «endgültig beseitigt», sagt Tidjane Thiam (Bild oben) in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Die entsprechenden Positionen habe die CS nun mit einem Verlust von 7 Milliarden Franken veräussert.
Mit den Bussen in den USA und den Restrukturierungskosten habe die CS in drei Jahren einen Kapitalabfluss von 15 Milliarden Franken zu verkraften gehabt. Für die nächsten zwei Jahre ist laut Thiam ein Gewinn zwischen 5 und 6 Milliarden Franken realistisch. Vor allem das Geschäft mit den Superreichen in Asien will die CS weiter forcieren.
Schweiz als Heimat
Die Credit Suisse ist auf diesem Kontinent die Nummer drei in der Vermögensverwaltung. Seit 2015 konnte sie das Volumen der verwalteten Vermögen in der Region von 130 auf 200 Milliarden Franken steigern und den Gewinn verdreifachen. Auch zu seinen eigenen Plänen bei der Credit Suisse äussert sich Thiam im Interview mit der «NZZ am Sonntag».
Er bezeichnet die Schweiz als seine Heimat, obschon er noch immer fast die Hälfte seiner Zeit auf Reisen unterwegs sei. In seinem ersten Jahr bei der Bank sei er 250-mal geflogen. «Nach drei intensiven Jahren freue ich mich auf wieder ein normaleres Leben und auf meine Zukunft hier in der Schweiz.»