Die Kantonalbanken dominieren den Schweizer Hypothekarmarkt. Damit stehen sie bei einer Korrektur im Risiko – und nicht alle Staatsinstitute gehen gleich damit um.
Wenn es um den Schweizer Immobilienmarkt geht, ist keine Bankengruppe so exponiert wie die 24 Kantonalbanken. Zu diesem Schluss kommt Moody’s, eine der drei weltweit tonangebenden Rating-Agenturen, in einer neuen Studie.
Die Zahlen, auf die sich die Bonitätswächter abstützen, untermalen das Urteil eindrücklich: Die Staatsbanken halten 36 Prozent der landesweiten Hypothekarkredite in ihren Büchern. Im Schnitt sind 88 Prozent ihrer Ausleihungen mit Immobilien verbunden. Angesichts der Preishausse im Häusermarkt, der hohen Verschuldung von Privathaushalten und der Aussicht auf steigende Zinsen stehen sie damit ein gutes Stück im Risiko.
Waadtländer bremsen ab
Zumal die Kantonalbanken seit 2012 im Hypogeschäft mit jährlich 4,3 Prozent auch noch schneller gewachsen sind als der Gesamtmarkt (3,3 Prozent). Dies ist die Gesamtsicht – mit Blick auf einzelne Institute zeigt sich indes, das einzelne Staatsbanken forscher unterwegs waren als andere.
Die Agentur Moody’s hat bei der Analyse von fünf Staatsinstituten – der Banque Cantonale Vaudoise sowie der Zürcher, Berner und St. Galler Kantonalbanken – festgestellt, dass die Kantonalbank in der Waadt das Hypothekengeschäft in den letzten fünf Jahren am stärksten gedrosselt hat. Behäbiger als die Konkurrenz waren auch die Berner und Zürcher unterwegs, während die St. Galler offenbar nur zögerlich vom Gas gingen.
Auch sie nahmen zwar Tempo aus dem Hypogeschäft. Mit 3,8 Prozent wuchsen sie im aber immer noch schneller als der Gesamtmarkt unterwegs (siehe Grafik unten).
Gebrannte Kinder
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