Die Schweizerische Nationalbank bleibt ihrer Zinspolitik treu, weil sie eine tiefere Inflation erwartet. Die starke Teuerung im Schweizer Immobilienmarkt lasse allerdings auf eine Preiskorrektur schliessen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in ihrem geldpolitischen Lagebericht vom Donnerstag nicht überrascht. Das Zielband für den Dreimonats-Libor bleibe zwischen -1,25 und -0,25 Prozent, wie die SNB am Donnerstag mitteilte. Damit bezahlen Banken weiterhin auf ihren Sichteinlagen einen Negativzins von 0,75 Prozent, sofern sie das Limit überschreiten.
An ihrer Geldpolitik, welche auf eine Schwächung des Frankens und die Verhinderung von deflationären Tendenzen ausgerichtet ist, ändert die SNB somit nichts. Sie werde auch weiterhin bei Bedarf im Devisenmarkt eingreifen.
Banken haben sich mit dem Strafzins arrangiert
Ihre Inflationsprognose senkte die SNB von 0,7 auf 0,6 Prozent. Für 2019 erwartet sie eine Inflation von 0,9 Prozent, verglichen mit der Erwartung von 1,1 Prozent im Vorquartal. Der Franken sei wieder etwas erstarkt. Die Frage nach der effektiven Wirkung der Negativzinsen verbleibt damit.
Seit der Einführung hat die SNB ihre Einnahmen aus den Negativzahlungen der Banken deutlich erhöht – ein Indiz dafür, dass die Finanzinstitute sich mit dem Strafzins inzwischen arrangiert haben.
Überhitzung bei Wohnrenditeliegenschaften
Wegen ihrer Zinspolitik wird die Bautätigkeit in der Schweiz darum rege bleiben, wie die SNB erkannte. Die Preise im Immobilienmarkt seien nochmals deutlich gestiegen.
Nun warnt die SNB vor einer Preiskorrektur bei den Wohnrenditeliegenschaften. Aufgrund der starken Zunahme der Teuerung in den vergangenen Jahren bestehe besonders in diesem Segment mittelfristig die Gefahr einer Preiskorrektur.