Wenn sich der Chef der UBS zu den Folgen des Brexit äussert, sorgt das jedes Mal für viel Aufregung. Jetzt tut Sergio Ermotti das in einer neuen Kombination.
Mit dem Weltwirtschaftsforum in Davos (WEF) werden die News-Kanäle wieder mit den O-Tönen von Unternehmensführern und Managern geflutet. Den Anfang dazu hat gestern Montag Sergio Ermotti gemacht; der CEO der UBS lies im Umfeld des Gipfels verlauten, die UBS könnte im Zuge des Brexit in Grossbritannien bei Bedarf ihre Aktivitäten in der deutschen Bankenmetropole Frankfurt ausbauen.
«Wir haben eine Basis in Frankfurt, wo unser Vermögensverwaltungsgeschäft angesiedelt ist – und nicht nur das. Wir haben dort die Grundstruktur und verfügen über Infrastruktur, die bei Bedarf ausgebaut werden kann», zitierte die Nachrichtenagentur «Reuters» den Chef der grössten Schweizer Bank.
30 Prozent in London abbauen
Dies, nachdem Ermotti schon zu früherem Anlass hatte verlauten lassen, dass bei einem Brexit-bedingten allälligen Umzug der europäischen Aktivitäten der UBS 20 bis 30 Prozent der Beschäftigten in Grossbritannien betroffen sein könnten. Das Institut beschäftigt 5'000 Mitarbeitende in London und hat dort letztes Jahr ein brandneues Quartier bezogen.
Schon damals sorgte das Gedankenspiel Ermottis für Schlagzeilen zuhauf. Die Kommunikations-Abteilung der UBS bläute Journalisten derweil ein, dass es sich wirklich, wirklich nur um Gedankenspiele handle.
Konkrete Konkurrenz
Allerdings: Die UBS hat in Frankfurt eine neue Europa-Bank augebaut, die es ihr erlaubt, das Geschäft auf dem Kontinent zunehmend zu bündeln. Zudem haben internationale Konkurrenten wie J.P. Morgan und HSBC schon recht konkrete Brexit-Umzugspläne geäussert.
UBS-CEO Ermotti hingegen will nichts überstürzen. Derzeit sei es zu früh, um konkrete Massnahmen zu treffen, liess er in Davos verlauten. Dafür benötige die UBS mehr Klarheit.