Die in Fusionsverhandlungen mit der EFG stehende Privatbank BSI durchlebt turbulente Zeiten. Das schlägt sich nun bei den Kundengeldern nieder.
Aus der kombinierten EFG und BSI soll eine der grössten Privatbanken in der Schweiz entstehen: Das war der Anspruch der beiden Fusionspartner anlässlich der Bekanntgabe der Übernahme der BTG-Tochter BSI durch die Zürcher Privatebank EFG International letzten Februar.
Doch wie sich zeigt, laufen dem neuen Giganten möglicherweise die Kunden davon. So haben sich bei der Tessiner BSI im zweiten Halbjahr 2015 die Vermögensabflüsse beschleunigt. Das Institut befand sich damals im Banne eines Skandals rund um den CEO des brasilianischen Mutterhauses BTG Pactual. Wie die Agentur «Bloomberg» berichtete, flossen bei der BSI in diesem Zeitraum rund 6,5 Milliarden Franken ab.
Dies nach einem Vermögensverlust von 2,8 Milliarden Franken im ersten Semester.
1MDB-Skandal sorgt für Schlagzeilen
Insgesamt sanken bei der Privatbank im vergangenen Jahr die Kundengelder um 16 Prozent auf 77,2 Milliarden Franken, was allerdings auch mit der Aufgabe von Geschäftsbereichen zusammenhängt, wie es weiter heisst.
Die BSI-Käuferin EFG hat sich am Donnerstag bemüht, mit weiteren Angaben zum Verlauf der Fusion bestehenden Unsicherheiten auszuräumen. Das das gänzlich gelingt, ist indes zu bezweifeln. Der Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB, in den auch die BSI verwickelt ist, sorgt fast täglich für neuen Schlagzeilen.
Private-Banking-Kunden schätzen es hingegen, wenn es ganz still bleibt um das Institut ihrer Wahl.