Der Kurssturz an den asiatischen Börsen hat sich ungehindert fortgesetzt. Entsprechend haben die Kundenberater mit ihren superreichen Klienten alle Hände voll zu tun. Droht eine neuerliche Asienkrise?
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Am Montag tauchten die chinesischen Börsen nochmals zünftig in die Minuszone. Seit Beginn der Korrektur im vergangenen Juni hat die Inland-Aktien-Börse in Schanghai bereits 40 Prozent an Wert verloren. Dies nach einer Hausse von mehr als 150 Prozent seit Mitte 2014.
Kein Wunder, macht sich bei den wohlhabenden asiatischen Kunden Panik breit, wie das Branchenportal «Asian Private Banker» (Artikel bezahlpflichtig) mit Verweis auf diverse Quellen berichtet.
Nicht ins fallende Messer greifen
Man halte Asiens Superreichen das Händchen und versuche sie bestmöglich durch das «Blutbad» zu führen, so ein Kundenberater einer asiatischen Privatbank. Es gehe nun vor allem zu verhindern, dass die Kunden in ein fallendes Messer griffen, fügte ein anderer Private Banker ab.
Hinter der scharfen Korrektur steht eine unerwartet deutliche Abschwächung des chinesischen Wirtschaftswachstums. Zwar lag das Wachstum im zweiten Quartal wieder bei 7 Prozent. Doch dies ist die offizielle Schätzung der chinesischen Behörden, denen inzwischen die meisten Investoren keinen Glauben mehr schenken.
So warnt auch der Schweizer Börsenguru Felix Zulauf davor, dass Chinas Wirtschaftswachstum «bestenfalls» noch 2 Prozent betrage, wie finews.ch berichtete.
Droht eine zweite Asienkrise?
Noch hüten sich Anlageexperten davor, Parallelen zur Asienkrise Ende der 1990er-Jahre zu ziehen. Zwar gäbe es Ähnlichkeiten mit 1997, so Kelvin Tay, Anlagechef für Southern Asia Pacific bei der UBS.
Aber die Auslandsschulden asiatischer Länder seien im Vergleich zu den Devisenreserven vergleichsweise gering. Die Bilanzen seien deshalb weniger anfällig auf Währungsabwertungen, so Tay.