In den ersten sechs Monaten blieb der Vermögensverwalter EFG International unter den Erwartungen. Der neue CEO Joachim Strähle gibt sich selbstkritisch.
Das erste Halbjahr verlief für die in Zürich domizilierte Vermögensverwaltungsbank wenig erfreulich. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Reingewinn um 7 Millionen auf 51 Millionen Franken. Dies berichtete die EFG International am Mittwoch.
Enttäuschend entwickelten sich auch die Nettoneugelder. Die Bank konnte bescheidene 300 Millionen Franken Neugelder verbuchen gegenüber 2,7 Milliarden Franken ein Jahr zuvor.
Ebenfalls zurückgekommen ist zudem die Bruttomarge mit 87 Basispunkten, gegenüber 90 Basispunkten im zweiten Halbjahr 2014. Sie liege jedoch weiterhin komfortabel über dem Minimalziel von 84 Basispunkten, so die Bank.
Kosten gestiegen
Das Kosten-Ertrags-Verhältnis betrug 83,3 Prozent im ersten Halbjahr 2015 gegenüber rund 80 Prozent im vergangenen Jahr. Die ertragsgenerierenden verwalteten Vermögen reduzierten sich überdies aufgrund der niedrigeren Ausleihungen, kombiniert mit dem starken Schweizer Franken, um 4 Milliarden auf gut 80 Milliarden Franken, hiess es weiter.
Begründet wird der unter Erwarten ausgefallene Halbjahresausweis unter anderem mit Portfolioadjustierungen auf der Kreditseite, externe Faktoren und unvermeidliche Ablenkungen.
Stärken nicht in Resultate umgemünzt
Laut dem seit April als Konzernchef von EFG International amtierenden Joachim Strähle ist EFG zwar ein gut positioniertes Geschäft, das in der Lage sein sollte, längerfristig starkes zweistelliges Wachstum zu liefern. «Stärken machen aber nur Sinn, wenn sie in Resultate umgemünzt werden, und dies war im ersten Halbjahr nicht der Fall», so Strähle.
(folgt mehr)