Finanzhäuser nehmen für die Digitalisierung im Private Banking Millionen von Franken in die Hände. Doch kommen sie damit bei den Kunden an? Eine Studie kommt zu einem überraschenden Ergebnis.
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In Sachen Digital Banking sind gerade die beiden Schweizer Grossbanken international spitze – dank millionenschweren Investitionen in digitale Plattformen. Ziel dieser Offensive ist es, die Kundenbeziehung möglichst kostengünstig zu gestalten. Das schont die angegriffenen Margen.
Doch womöglich stecken die Banken teures Geld in Projekte, welche die Kunden gar nicht wünschen. Zu diesem Schluss gerät jedenfalls, wer einem Papier der britischen Beratungsfirma Scorpio Partnership glaubt.
Persönlicher Kontakt an erster Stelle
Denn egal für welche Produkte oder Dienstleistungen: Eine Mehrheit der befragten Personen, die in Zukunft noch reicher und damit wichtiger fürs Private Banking werden dürften (die so genannten Futurewealthy), will in Sachen Geld vorab mit einem Berater oder Spezialisten kommunizieren.
Den Zugriff auf Produkte allein über eine digitale Plattform hingegen verschmähen die meisten (siehe Grafik).
Befragt wurden weltweit über 3’100 Personen mit einem durchschnittlichen Vermögen von 2,7 Millionen Dollar.
Das Resultat sollte insbesondere den Schweizer Grossbanken zu denken geben. Denn diese investieren Milliarden von Franken in ihre digitalen Plattformen und deren Weiterentwicklung. So hat die UBS kürzlich ein neues Entwicklungslabor für digitale Bankdienstleistungen in Singapur eröffnet, wie finews.ch berichtete.
Auch die Credit Suisse forciert das digitale Geschäft. Die Bank lancierte vor wenigen Wochen eine spezielle Private-Banking-App.
Kontrapunkt zu anderen Ergebnissen
In einem ersten Schritt gilt es, mit der digitalen Offensive die Retail- und mittelgrossen Kunden (Affluent) zu bedienen. Doch die Digitalisierung wird mittelfristig auch vor den reichen und superreichen Kunden nicht halt machen, wie dies andere Studien behaupten.
Doch genau dies ziehen die Umfrageergebnisse von Scorpio Partnerschip in Zweifel und liefern all jenen Bank-Managern Munition, die bislang keine oder nur zögerlich eine Digitialisierungsstrategie verfolgten.