In ihren Ermittlungen zu den Zins-Manipulation werden die Wettbewerbshüter nun bei Schweizer Banken vorstellig. Was haben sie dort vor?
Die mit Personal eher knapp dotierte Wettbewerbskommission (Weko) müht sich an einer Herkulesaufgabe ab: Sie untersucht gleichzeitig die Rolle der Schweizer Banken bei globalen Zinsmanipulationen – dem so genannten Libor-Skandal – sowie deren Verwicklung in die Affäre um manipulierte Devisenkurse.
Nun ist sie damit einen Schritt weiter. Wie die Agentur «Bloomberg» am Donnerstag berichtete, konfrontieren die Wettbewerbshüter derzeit die Banken mit den Resultaten ihrer Ermittlungen. «Wir zeigen ihnen, was wir gefunden haben, und beobachten ihre Reaktion», sagte Kommissions-Mitglied Vincent Martenet gegenüber der Agentur.
Besuch bei UBS und Credit Suisse
Zu den im Libor-Skandal von der Weko angegangen Banken gehören unter anderem die UBS und die Credit Suisse. In der Devisen-Affäre wurde die Weko ausserdem bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) sowie der Privatbank Julius Bär vorstellig.
Während die Credit Suisse stets beteuerte, vom Libor-Skandal nicht tangiert zu sein, zeigte sich die UBS früh selber an. Damit sicherte sie sich Straffreiheit, zahlte aber in einem Vergleich mit diversen Behörden Ende 2012 eine Rekord-Busse von 1,4 Milliarden Franken.
Schlussstrich zum Jahresende
Gebüsst wurde die UBS letzten Dezember auch in der Devisen-Affäre. Damals zahlte sie 774 Millionen Franken an Aufsichtsbehörden weltweit, davon 134 Millionen Franken an die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma).
Entsprechend nervös dürften die Banken nun auf das bevorstehende Urteil der Weko warten. Diese will bis Ende Jahr die Untersuchungen zu den Libor-Manipulationen abgeschlossen haben.