Ihre Vision ist, eine der führenden Anbieterinnen von digitalen und Online-Bankdienstleistungen zu werden. Das ist sie schon. Dass sie fernab von Finanzzentren in einem engen Tal zu Hause ist, ist mehr Antrieb als Hindernis.
Wenn eine Bank in der Schweiz eine Digital-Strategie hat, die sie auch umsetzt, dann ist das die Glarner Kantonalbank (GLKB). Am Dienstag gab das Institut die Lancierung eines weiteren Online-Kanals bekannt: Risikomat.ch. Dabei handelt es sich um einen Vertriebskanal für Todesfallversicherungen.
Es ist bereits das dritte Online-Angebot mit der Endung «-mat» der GLKB. Mit Hypomat vertreibt die seit Juni an der Börse kotierte Kantonalbank über den digitalen Kanal Hypotheken – schweizweit. Und über Kontomat können Sparer Produkte einkaufen, bei denen sie beispielsweise Kündigungsfristen und Festlaufzeiten selber gestalten können.
Aus der Not eine Tugend gemacht
Das Online-Geschäft berge, so sagte CEO Hanspeter Rhyner im vergangenen Juni der «Finanz und Wirtschaft» in einem Interview, «gewaltiges Potenzial für zusätzliche Geschäfte». Dieses Potenzial zapft die GLKB bislang vor allem im Hypothekengeschäft an, wo im ersten Halbjahr das Hypothekarvolumen um 13 Prozent gesteigert wurde.
Die GLKB macht mit ihrer Digital-Strategie aus der Not eine Tugend: Sie kann so ohne übermässigen Aufwand in Kundenkontakt ausserhalb ihres stark begrenzten Marktgebietes treten und auch ausserhalb der Kantonsgrenzen wachsen.
Andere Marken etablieren
Das Angebot ist wie die entsprechenden Internet-Auftritte massentauglich und zielt dank einer einfachen Benutzeroberfläche auf schnelle Abschlüsse. Das vergleichsweise kleine Institut ist damit in der Schweiz wohl innovativste im digitalen Bereich, insbesondere was den Vertrieb betrifft.
Dabei setzt sie mit der «-mat»-Gruppe ganz auf eine neue digitale Marke, wissend, dass das Online-Geschäft ganz andere Kundengruppen anspricht als die Stammkundschaft der GLKB. Diese wird mit einem umfassenden E-Banking-Angebot auch über digitale wie mobile Kanäle bedient.