Unter den ausländischen Finanzinstituten in der Schweiz herrscht derzeit wenig Euphorie, wie Martin Maurer, Geschäftsführer des Auslandsbanken-Verbands, feststellt.
Die Anzahl der Auslandsbanken in der Schweiz schrumpft. Martin Maurer, Geschäftsführer des Verbands der Auslandsbanken, spricht in einem Interview in der neusten Ausgabe der Fachzeitschrift «Schweizer Banken» über die Probleme mit unklaren Rahmenbedingungen und dem kommunikativen Chaos.
Dabei räumt Maurer ein, dass die schlechten Cost-Income-Ratios, das unklare politische und regulatorische Umfeld sowie die Rahmenbedingungen für die Finanzbranche keine Euphorie aufkommen liessen. Beim einen oder anderen Institut stelle man sich schon die Frage, ob es sich noch lohne, in der Schweiz zu bleiben.
Kaum Alternativen
Zumal immer weniger klar sei, wie die Rahmenbedingungen künftig aussehen würden, wie Martin Maurer weiter unterstreicht.
Auf die mit manchen Ländern (Österreich, Grossbritannien) abgeschlossene Abgeltungssteuer angesprochen, sagt der Geschäftsführer der Auslandbanken: «Das Abgeltungssteuermodell ist das einzige, das sowohl eine Regulierung der Vergangenheit als auch eine Weissgeld-Zukunft beinhaltet. Diesbezüglich gibt es keinen plausiblen alternativen Vorschlag. Darum sollten wir auch daran festhalten.»
Schlechtes Zeichen
Allerdings weist Maurer auch darauf hin, dass seit dem Scheitern des Abkommens mit Deutschland die Chancen für dieses Modell weitaus geringer geworden seien. Konkret klagt Maurer: «Verschiedene Banken sind wankelmütig geworden, ein bedauerlicher Opportunismus macht sich breit.»
Dies sei ein schlechtes Zeichen gegenüber dem Ausland und schwäche generell die Verhandlungsposition der Schweiz.