Die Lösung ist laut den M&G-Experten nicht alleine durch Sparmassnahmen zu erreichen. Ungleichgewichte in Europa müssen reduziert werden.
Während die Euro-Schuldenkrise sich immer mehr verschärft, der IMF nicht so stark aufgestockt werden kann, wie angestrebt wurde, glaubt Jim Leaviss, Leiter Anleihen bei M&G Investments, an eine Lösung der Krise.
«Unserer Meinung nach kann Europa seine Probleme lösen», sagt Lewis laut einer Pressemitteilung. Neben Sparrmassnahmen und Schuldenschnitten braucht es aber auch eine Beseitigung der Ungleichgewichte. Die Haushaltsüberschüsse müssten laut Leaviss genauso gesenkt werden, wie die -defizite der südeuropäischen Länder.
Europa braucht fünf Billionen Euro
«Es muss eine umfassendere Behandlungsmethode umgesetzt werden», fordert Leaviss. Die EZB sollte den Refinanzierungssatz um ein weiteres halbes Prozent senken und quantitative Lockerungsmassnahmen auf ein Niveau von bis zu fünf Billionen Euro anheben. Dass die Rettungsaktion dermassen drastisch ausfallen soll, begründet Leaviss folgendermassen:
«Schliesslich weiss derzeit niemand so genau, in welchem Masse die Banken in Staatsanleihen aus den Randstaaten des Euroraums investiert sind. Ausserdem wird es aufgrund der Schuldenschnitte bei Staatsanleihen einer beträchtlichen Rekapitalisierung des Bankensektors bedürfen.»
Anleihen als attraktive Anlage
Trotz der aktuellen Schieflage einiger Euro-Länder setzt Leaviss auf Anleihen. «Wir sind fest davon überzeugt, dass sowohl Anleihen mit Investment-Grade-Status als auch Hochzinsanleihen auf ihrem aktuellen Bewertungsniveau vielversprechende Anlagechancen bieten – vor allem im Vergleich zu liquiden Mitteln», erklärt Leaviss.
Da die Emittenten der Hochzinsanleihen die Laufzeiten ihrer Kredite verlängert haben, wird ein Refinanzierungsrisiko in naher Zukunft vermieden. Da die Zinsdifferenzen von Hochzinsanleihen Ausfallraten von rund 50 Prozent widerspiegeln, sei dies eine attraktive Gelegenheit, da auf kurze Sicht nicht mit so hohen Ausfällen gerechnet werde, heisst es weiter.