Investor Beat Wittmann sprach am 21. Finance Forum über verpasste Lektionen aus vergangenen Krisen – und über das, was uns in Zukunft erwartet.
Die Antwort von Wittmann auf die Frage, ob Banken heute noch zu retten sind, ist kurz und bündig: «Banken sollen nicht gerettet werden», sagte Beat Wittmann im Rahmen einer Presseveranstaltung zu Beginn des 21. Finance Forums am Mittwoch Morgen im Zürcher Kongresshaus. Der Bankensektor habe sich in den letzten 25 Jahren aufgebläht, nun komme es zu Anpassungen.
«Wir haben Überkapazitäten, und die werden und müssen weggehen», so der Gründer von Dynapartners. «Wichtig ist, wie diese Überkapazitäten abgebaut werden. Dies muss ordentlich geschehen.»
Sparpotenzial von bis zu zwanzig Prozent
Was die Banken bisher unternahmen, sei lediglich als Kosmetik-Aktionen einzustufen, führte Wittmann fort. Banken hätten das Potenzial, bis zu zwanzig Prozent an Kosten einzusparen, und zwar auf einen Schlag. Auch ein Umdenken in den Finanzhäusern sei wünschenswert: «Man wird wieder in Richtung Trendbankensytem gehen müssen.»
Lösungen für die bestehenden Probleme wünscht er sich auch von der Politik. Diese sei nämlich bisher zu wenig aktiv gewesen. Die drei Grundprobleme, die schon in der Krise von 2008 ersichtlich waren – zu billiges Geld, asymmetrische Anreizstrukturen und Reformationsarbitrage –, bestünden heute noch fort. Und es sei Aufgabe der Politik, diese Probleme anzugehen.
Bilder des 21. Finance Forum vom 9. November 2011 im Kongresshaus Zürich: Fotogalerie.