Die digitale Impact-Investing-Plattform Inyova hat sich mit der Pensionskasse Abendrot eine prominente Anker-Investorin gesichert, um ihr Wachstum und die Profitabilität voranzutreiben.
Die Basler Pensionskasse Abendrot wird Anker-Investorin der digitalen Impact-Investing-Plattform Inyova. Die auf Nachhaltigkeit spezialisierte Vorsorgestiftung, die rund drei Milliarden Franken verwaltet, steigt als Minderheitsaktionärin ein, wie Inyova in einer Medienmitteilung schreibt. Angaben über das Volumen des Engagements macht das Unternehmen keine.
Mit diesem Schritt, der noch von der Finanzmarktaufsicht FINMA genehmigt werden muss, sichere sich Inyova langfristige Finanzierung. Geplant ist, gemeinsam mit Abendrot neue Angebote zu entwickeln um den Markt für nachhaltige Geldanlagen weiter auszubauen und profitabel zu werden.
Im August hatte das Unternehmen mitgeteilt, es habe mittlerweile eine Bewilligung als Vermögensverwalter von der FINMA erhalten. Bis dato befindet es sich allerdings nicht auf der «Liste der von der FINMA bewilligten und von einer Aufsichtsorganisation überwachten Vermögensverwalter und Trustees».
Hohe Verluste in der Vergangenheit
Die Partnerschaft kommt zu einem für das Unternehmen kritischen Zeitpunkt: Inyova kämpfte in den letzten Jahren mit hohen Verlusten und einer angespannten Liquiditätslage (finews.ch berichtete). Noch Ende 2023 wies das Unternehmen ein negatives Jahresergebnis von 2,62 Millionen Franken aus, bei einem Umsatz von 2,43 Millionen Franken.
Dank der Partnerschaft mit Abendrot und früheren Finanzierungsrunden, darunter ein Crowd-Investing, sieht sich Inyova nun auf einem stabileren Kurs. Mitgründer und CEO Tillmann Lang betont: «Dass wir in einem herausfordernden Finanzierungsumfeld eine Partnerin wie Abendrot gewinnen konnten, bestätigt unsere Strategie.»
Vorsorge-Lösungen
Die Kooperation ermögliche nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern diene auch als Innovationsplattform. Gemeinsam planen Inyova und Abendrot neue Lösungen für die freie und gebundene Vorsorge sowie den Ausbau des Firmenkundengeschäfts. Darüber hinaus werde Inyova sein Angebot im kommenden Jahr um zinsbasierte Impact-Investing-Produkte erweitern, um mehr Kundengruppen zu erreichen.
Inyova, das vor fünf Jahren mit einer Geldanlage-App für nachhaltiges Investieren startete, hat seither seine Plattform kontinuierlich weiterentwickelt. Trotz Herausforderungen wie einer hohen Cash-Burn-Rate und einer gewachsenen Skepsis gegenüber ESG-Themen hält das Unternehmen an seinem Ziel fest, Impact Investing massentauglich zu machen.
Gegen 1 Milliarde AuM
Aktuell verwaltet Inyova ein Anlagevermögen im hohen dreistelligen Millionenbereich, die Kundenzahl liegt im fünfstelligen Bereich.
Die Partnerschaft mit Abendrot soll dazu beitragen, Inyovas Geschäftsmodell langfristig zu festigen. Gleichzeitig sieht das Unternehmen Chancen, Banken und Versicherungen durch B2B-Dienstleistungen wie nachhaltiges Asset Management oder Analysen zu unterstützen. «Unsere Zusammenarbeit mit Abendrot ist ein wichtiger Meilenstein und ein Labor für neue Ideen», so Mitgründer Erik Gloerfeld in der Medienmitteilung.