Die neue Labour-Regierung von Keir Starner hat von den Konservativen ein grosses Haushaltsloch geerbt. Dies ist kein Geheimnis. Wenn Schatzkanzlerin Rachel Reeves mit dem Haushalt auch eine Steuererhöhung für superreiche Ausländer präsentiert, könnte das den Markt für das Luxussegment am Londoner Immobilienmarkt zusätzlich belasten.
Jüngstes «Opfer» der Flaute im obersten Preissegment für Londoner Privatimmobilien ist ein britischer Milliardär mit einer schillernden Vergangenheit: David Sullivan hat den Grundstein für sein Vermögen mit Softpornos und Sex-Shops gemacht. Laut Reichenliste der «Sunday Times» wird sein Vermögen auf 1,2 Milliarden Pfund geschätzt.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur «Bloomberg», hat Sullivan, der auch der Vorsitzende und grösste Anteilseigner des Londoner Fussballclubs West Ham United ist, den Angebotspreis für seine zum Verkauf stehende Residenz im westlichen Stadtteil Marylebone um 10 Millionen auf nun 65 Millionen Pfund gesenkt.
Die Immobilie mit knapp 2’000 Quadratmetern Wohnfläche verfügt unter anderem über 10 Schlafzimmer, Weinkeller, Pool, Aufzug, Dachterrasse und eine Gastronomie-Küche, wie aus dem Angebotsprospekt der Agentur Knight Frank hervor geht.
Man muss realitisch sein
«Ich verkaufe jetzt mit Verlust, aber man muss realistisch sein», sagt Sullivan. Laut seinen Angaben hat er das Gebäude mit Baujahr 1775 im Jahr 2015 für 27 Millionen Pfund gekauft und rund 50 Millionen Pfund in den Umbau investiert.
«Der Markt hat sich verändert, daran gibt es keinen Zweifel», wird Paddy Dring von der Makleragentur zitiert. Laut Knight Frank wurden in den 12 Monaten bis Juni 2024 in der Preisklasse über 30 Millionen Pfund nur 10 Immobilienverkäufe registriert, verglichen mit 38 in den 12 Monaten davor.
«Die Zinssätze sind hoch – sie sinken zwar, aber nicht sehr stark», sagt Sullivan. «Ich glaube auch, dass das, was die Regierung mit den Non-Doms macht, nicht sehr nett ist und viele reiche Leute verlassen das Land als Folge dessen, was sie im Budget erwarten. Drei oder vier meiner Freunde sind bereits nach Monaco oder Dubai gegangen», sagt er.