Das Fürstentum Monaco hat in der Bewertung der globalen Aufsichtsbehörde FATF keine ausreichenden Fortschritte bei der Eindämmung illegaler Finanzströme gemacht. Zusammen mit Venezuela landet es neu auf der «grauen Liste».
Venezuela und Monaco wurden auf die Liste jener Länder genommen, die von der Financial Action Task Force (FATF) unter verschärfter Beobachtung stehen. Das ist das Ergebnis der Plenarsitzung der Organisation in Singapur.
Demgegenüber werden die Türkei und Jamaica nicht mehr auf der sogenannten «grauen Liste» geführt, wie es in einer Erklärung vom Freitag heisst.
Die in Paris ansässige FATF bescheinigte Monaco zwar «erhebliche Fortschritte». Positiv wird etwa die Einrichtung einer neuen Finanzfahndungsstelle gewertet, die gleichzeitig als Aufsichtsbehörde für die Geldwäschebekämpfung fungiert. Mängel werden jedoch im Umgang mit Geldern gesehen, die im Zusammenhang mit im Ausland begangenen Steuervergehen stehen könnten. Auch die mangelnde Geschwindigkeit des Fürstentums bei der Verfolgung krimineller Vermögenswerte in anderen Ländern wird genannt.
Das Land wird aufgefordert, die Ressourcen für die Verfolgung von Geldwäscherei aufzustocken und es soll «wirksame, abschreckende und verhältnismässige» Sanktionen sicherstellen, wie es weiter heisst.
Problemfall Venezuela
Venezuela ist aufgrund der US-Sanktionen mit hohen Anforderungen an die Einhaltung von Vorschriften im Finanzsektor und in anderen Bereichen konfrontiert. Das Land befindet sich seit Jahren in einer schweren wirtschaftlichen Krise.
Fortschritte in der Türkei und Jamaika
Ausserdem strich die FATF die Türkei und Jamaika von der «grauen Liste», da beide Länder «erhebliche Fortschritte» bei der Verbesserung ihrer Systeme zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gemacht hätten.
Die Liste der Länder unter verstärkter Kontrolle der FATF umfasst damit Bulgarien, Burkina Faso, Kamerun, Kroatien, Demokratische Republik Kongo, Haiti, Kenia, Mali, Monaco, Mosambik, Namibia, Nigeria, Philippinen, Senegal, Südafrika, Südsudan, Syrien, Tansania, Venezuela, Vietnam und Jemen.
Weiterhin als Hoch-Risiko-Länder gelten unverändert Nord-Korea, Iran und Myanmar.