Der Bundesrat sieht keinen Anlass, in der Schweiz beim Thema Open Finance regulierend einzugreifen. Die Fortschritte der Branche werden als ausreichend bewertet.
Der Bundesrat hat sich durch das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) über die neuesten Entwicklungen von Open Finance in der Schweiz informieren lassen. Die jüngsten Fortschritte der Branche werden zum jetzigen Zeitpunkt als ausreichend erachtet, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Darum verzichte man darauf, weitere regulatorische Massnahmen vorzuschlagen.
Der Bundesrat wertet die im Mai 2023 mittels einer Absichtserklärung von 40 Banken lancierte Multibanking-Initiative als klares Bekenntnis des Bankensektors zu Open Finance. Zwar seien die Ziele des Bundesrates für Open Finance in der Schweiz noch nicht vollständig erreicht. Laut EFD seien jedoch derzeit keine staatlichen Massnahmen erforderlich.
Schnittstellen zu FinTechs, Versicherungen oder Banken
Bei Open Finance geh es darum, dass Finanzinstitute auf Wunsch der Kundinnen und Kunden Finanzdaten über standardisierte und sichere Schnittstellen anderen Finanzdienstleistern wie FinTechs, Versicherungen oder Banken zur Verfügung stellen. Man werde weiter beobachten, ob die Multibanking-Initiative wirksam umgesetzt werde, ob die Schnittstellen zu Nicht-Banken-Drittanbietern wie FinTechs geöffnet würden und wie sich der Versicherungssektor für Open Finance engagiere.
Im Gegensatz zur Europäischen Union oder dem Vereinigten Königreich besteht in der Schweiz keine gesetzliche Verpflichtung für Finanzinstitute, Drittanbietern auf Wunsch der Kundschaft Finanzdaten zugänglich zu machen.