Die letzte Dienstreise von Ueli Maurer hat ihn zu seinem Amtskollegen nach Grossbritannien geführt. Dort ging es auch um das Abkommen über die gegenseitige Anerkennung im Finanzbereich.
Eigentlich hätte eine Vereinbarung zu einer stärkeren Kooperation und dem Abbau von Hürden zwischen der Schweiz und Grossbritannien im Finanzbereich schon bis Ende des laufenden Jahres getroffen werden sollen. Doch der Ukrainekrieg und auch die gleich zwei Premierministerwechsel in der Downing Street in diesem Jahr haben die Verhandlungen offensichtlich verzögert.
An mangelndem Interesse auf einer der beiden Seiten dürfte es zumindest nicht gelegen haben. Sowohl die Schweiz als auch Grossbritannien sind auf der Suche nach Partnern, mit denen man ein Gegengewicht zu den eher schwierigen Beziehungen zur Europäischen Union bilden kann.
Abschluss bis Ende Sommer 2023
Nun hat der scheidende Bundesrat Ueli Maurer heute in London seinen britischen Amtskollegen und neuen Finanzminister Jeremy Hunt getroffen. Dabei wurde die Fortschritte bei den Verhandlungen beim Abkommen über die gegenseitige Anerkennung im Finanzbereich betont. Die Finalisierung des Vertrages wurde nun bis Ende Sommer 2023 in Aussicht gestellt.
Ziel ist, den grenzüberschreitende Marktzugang im Banken-, Versicherungs-, Asset-Management- sowie im Kapitalmarktinfrastrukturbereich zu ermöglichen oder zu verbessern, heisst es in einer Mitteilung des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD) vom Donnerstag.
Offene Finanzmärkte
Die Schweiz und das Vereinigte Königreich (UK) wollen damit ihr Bekenntnis zur Bedeutung offener Finanzmärkte und zur internationalen Finanzstabilität bekräftigen und ihre Stellung als weltweit führende internationale Finanzzentren in Europa festigen, heisst es weiter.
Unter Einhaltung höchster Regulierungsstandards verpflichte man sich dem Schutz von Investoren und Versicherten sowie integren Märkten und Finanzstabilität.
Die Beziehungen zum Vereinigten Königreich seien Ueli Maurer immer ein grosses Anliegen gewesen und der Besuch kurz vor Weihnachten entspreche einer Tradition, die sich in seiner Zeit als Schweizer Finanzminister etabliert habe, schreibt das EFD.