Jürg Hunziker tritt als CEO des Bankensoftware-Dienstleisters Avaloq ab. Seine Aufgaben übernehmen zwei Manager als Co-CEOs, wie finews.ch erfahren hat.
Beim Schweizer Bankensoftware-Dienstleister Avaloq kommt es nach der Übernahme durch den japanischen IT-Konzern NEC zu einem CEO-Wechsel. Wie finews.ch am Mittwoch erfahren hat, gibt Jürg Hunziker das Amt noch in diesem Monat ab.
Ein Avaloq-Sprecher bestätigte die Informationen und ergänzte, es sei Hunzikers persönliche Entscheidung gewesen.
Seine Aufgabe übernehmen Martin Greweldinger (Bild unten links) und Thomas Beck (rechts). Avaloq wird damit künftig von Co-CEOs geführt. Hunziker, der Anfang 2018 das CEO-Amt von Francisco Fernandez übernahm, soll als Senior Berater weiterhin für Avaloq tätig sein und sich dabei in erster Linie um Kunden kümmern, so der Sprecher.
Übernahme abgeschlossen
Die Übernahme durch NEC und die formelle Integration in den Konzern ist seit Februar 2021 abgeschlossen. NEC bezahlte 2,05 Milliarden Franken für Avaloq. Das von Fernandez gegründete Unternehmen, das sich auf Banken-IT-Systeme im Wealth Management spezialisiert hat, bleibt dabei operativ unabhängig.
Unter japanischer Kontrolle
Hunziker, ein langjähriger Manager beim Software-Konzern Sunguard, stiess 2016 zu Avaloq. Nachdem das Private-Equity-Haus Warburg Pincus 2017 bei der in Zürich ansässigen IT-Schmiede eingestiegen war, zog sich Fernandez auf das Amt des Verwaltungsratspräsidenten zurück und Hunziker übernahm die operative Leitung.
Mit dem Verkauf an NEC bleibt Fernandez zwar noch im Avaloq-Verwaltungsrat, das Präsidium hat aber Masakazu Yamashina, Vice Chairman von NEC, übernommen.
Vielseitiger Co-Chef
Technologiechef Beck, der designierte Co-CEO, arbeitet seit 2012 für Avaloq. Er war zuvor im Banking bei der italienischen Unicredit tätig gewesen. Greweldinger ist erst seit 2018 im Unternehmen. Er war zuvor Principal der Boston Consulting Group Switzerland. Davor war er für die Credit Suisse und für die Commerzbank tätig gewesen.