Die fortschreitende Digitalisierung erschliesst immer mehr Finanzinformationen. Doch die Quantität allein führt noch lange nicht zu besseren Anlageergebnissen. Was am Ende zählt, ist das Vertrauen in eine klar definierte Personengruppe. 

Gute Nachrichten für Fachleute aus der Finanzbranche: Sie sind die am häufigsten konsultierte Informationsquelle für 57 Prozent der Investorinnen und Investoren – deutlich vor dem Einfluss von bekannten Personen aus der Investmentwelt (29 Prozent) und den Sozialen Medien (23 Prozent), wie aus der Studie «Avaloq Wealth Insights 2024» hervorgeht.

Trotz eines herausfordernden und unsicheren globalen wirtschaftlichen Umfelds gibt es nach wie vor entschlossene Investitionsschwerpunkte. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass nur noch 7 Prozent der Investorinnen und Investoren über einen Wechsel ihrer Hausbank nachdenken, während es vor einem Jahr jeder Vierte (24 Prozent) war.

Warum investieren?

Die Mehrheit der Befragten (62 Prozent) investiert, um ihr Vermögen zu mehren, während 47 Prozent für ihre Altersvorsorge investieren.

Nur ein kleiner Teil (14 Prozent) beabsichtigt, die Erträge ihrer Investitionen für philanthropische Zwecke oder wohltätige Engagements zu verwenden, aus dem Report überraschend hervorgeht.

Zentrale Themen für Vermögensverwalter

Die Technologie spielt in der Finanzwelt eine laufend wichtigere Rolle: 80 Prozent der Fachleute erwarten, dass Künstliche Intelligenz (KI) ihre Arbeitsweise verändern wird, und 82 Prozent sind überzeugt, dass sie der Branche zugutekommen wird.

Allerdings finden viele Berufsleute auch, dass die Automatisierung nicht schnell genug voranschreitet, um ihre Arbeit zu unterstützen. Die Prozesse zur Kundenidentifikation (Know Your Customer, KYC) und die Eröffnung von Konten (Onboarding) nehmen die meiste Zeit in Anspruch.

Schlechte Skalierbarkeit der Systeme

Im Durchschnitt nutzen die meisten Fachleute vier bis sechs Technologie-Systeme und Anwendungen bei ihrer Arbeit – eine Zahl, die sich seit 2023 kaum verändert hat. Doch fast zwei Drittel erklärten, dass die von ihnen verwendeten Technologien nicht zweckmässig seien und Probleme bei der Navigation, Integration sowie mit unnötigen Funktionen auftreten würden.

Eine schlechte Skalierbarkeit nannten 38 Prozent der Befragten als Hindernis für eine personalisierte Kundenberatung, während 41 Prozent die Unzugänglichkeit von Kundendaten bemängelten.

Bedenken beim Gebrauch von Apps

Interessant auch: 78 Prozent der Umfrageteilnehmenden gaben an, ihre Anlageberatung-Apps in Kundenmeetings nicht zu nutzen, da die Benutzeroberfläche dafür nicht optimiert sei; und 65 Prozent der Fachleute empfinden die Systeme als zu komplex oder herausfordernd bei der Nutzung mit Kundinnen und Kunden.

Vertrauenswürdige Informationsquellen

Fachleute aus der Finanzbranche eröffnen sich weiterhin Chancen, da Investorinnen und Investoren ihnen als vertrauenswürdige Informationsquelle den Vorzug geben.

Gleichzeitig bietet der technologische Fortschritt, insbesondere im Bereich der KI und Automatisierung, ein grosses Potenzial für effizientere und personalisierte Dienstleistungen – sofern die Implementierung voranschreitet, wie die weltweit tätige Software-Firma Avaloq abschliessend feststellt.