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9. Ungleichheit als Wurzel allen Übels

Das Coronavirus wird wahrscheinlich die Einkommensungleichheit und die ungleiche Verteilung des Wohlstands zwischen den Ländern sowie die Ungleichheit der Chancen verschärfen. Ungleichheit und die Verletzlichkeit von Menschen aus benachteiligten Verhältnissen haben weitergehende Folgen für die gesamte Gesellschaft, etwa in Form von erhöhten Ansteckungsrisiken, armutsbedingten Migrationswellen oder Kriminalität und sozialen Unruhen.

Wachsende soziale Ungleichheit hat Bewegungen genährt, die es benachteiligten Gruppen ermöglicht haben, ihre Unzufriedenheit zu äussern und so möglicherweise Veränderungen auszulösen. Verschiebungen hin zu einer sozialeren Marktwirtschaft sind ein mögliches Ergebnis. Dem Privatsektor kommt dabei eine wichtige Rolle zu, wenn es darum geht, wirksame Lösungen für einige der gesellschaftlichen Brennpunkte in Bezug auf die Chancengleichheit zu finden.

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10. Dezentralisierung auf Raten

Die Coronakrise hat gezeigt, wie es in einer Gesundheitskrise zugeht. Doch nicht die Dichte an sich, sondern die Überbevölkerung trägt am meisten zur Ausbreitung von Infektionskrankheiten bei und wirft ein Licht auf die Probleme der Ungleichheit in städtischen Gebieten auf der ganzen Welt.

Indem sie Arbeitnehmern Alternativen eröffnet, ihre Berufe in grösserer Entfernung von der Stadt auszuüben, fördert gerade Remote-Working eine Dezentralisierung der Wirtschaftstätigkeit in den entwickelten Ländern. Ländliche Gebiete und kleine Städte gewinnen an Attraktivität.

Trotz einer möglichen Verlangsamung des Urbanisierungstempos ist es verfrüht, das Ende der Grossstädte auszurufen. Wie die Geschichte zeigt, können sich Städte nach einer Krise erholen, aber dies erfordert Anpassungen, um sie widerstandsfähiger zu machen. Die Pandemie bietet Stadtplanern eine einzigartige Gelegenheit, Städte zu verbessern, indem sie den Schwerpunkt auf öffentlichen Raum, öffentliche Verkehrsmittel, Wohnungen und grüne Entwicklung legt.